Krise im Karibik-Staat

Menschenrechtsaktivistin in Haiti getötet

Port-au-Prince  ‐ In Haiti ist die Menschenrechtsaktivistin Estefa Guerda (46) getötet worden. Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar.

Erstellt: 20.03.2023
Aktualisiert: 24.03.2023
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Wie lokale Medien am Wochenende berichteten, drangen Unbekannte in die Wohnung der vierfachen Mutter ein und töteten die Aktivistin, die sich für die Rechte von Kindern im Land einsetzte. Ein Verwandter Guerdas berichtete, dass offenbar weitere Familienmitglieder auf einer Todesliste stünden, und verlangte Polizeischutz für die betroffene Gemeinde Vilambeta. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

Die Tat ereignete sich in einer Situaton der politischen Instabilität mit Unruhen, von der Haiti seit Monaten erschüttert wird. Insbesondere in der Hauptstadt Port-au-Prince toben schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden Banden. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass 60 Prozent des Stadtgebietes von bewaffneten Gruppierungen kontrolliert werden. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moise ermordet.

Haiti, das laut Experten ärmste Land der westlichen Hemisphäre, wurde in den letzten Jahren zudem von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen heimgesucht. Hinzu kommt aktuell eine Cholera-Welle, die seit Ausbruch im Oktober Hunderte Tote gefordert hat.

KNA