Das Misereor-Hungertuch 2023 „Was ist uns heilig?“ von Emeka Udemba
Infos zum Misereor-Hungertuch 2023/2024

„Was ist uns heilig?“

Es ist Tradition und dennoch jedes Mal neu: Das Misereor-Hungertuch stellt Künstler aus aller Welt vor, ist künstlerisch hochwertig und gleichzeitig ein spannendes Material für Gruppenarbeit und Katechese.

Erstellt: 11.02.2023
Aktualisiert: 13.02.2023
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Klima, Kriege, Pandemien: Die komplexen Multikrisen unserer Tage führen uns vor Augen, wo die Schwachstellen unserer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen liegen. Auch wenn einzelne Krisen sich immer stärker untereinander verzahnen und gegenseitig verstärken, ist und bleibt die Klimakrise die fundamentale Frage unseres Überlebens.

Dieses Szenario zeichnet auch das Hungertuch von Emeka Udemba. Sein farbenstarkes Bild ist als Collage aus vielen Schichten ausgerissener Zeitungsschnipsel, Kleber und Acryl aufgebaut: Nachrichten, Infos, Fakten, Fakes - Schicht um Schicht reißt und klebt der Künstler diese Fragmente und komponiert aus ihnen etwas Neues.

In einen freien rötlichen Raum ohne Horizont hineingesetzt, ragen zwei Unterarm- und HandPaare offen in die Fläche hinein: Ihre Hände berühren sachte die Erdkugel, die sie gemeinsam halten, ihr aber auch Spielraum lassen. Die Kugel bleibt in der Schwebe von Halten und Loslassen, Schutz und Preisgabe. Rollt die Kugel im nächsten Moment nach links unten in den roten aufgeheizten Raum hinein? Wird sie kippen wie unser Klima? Die Erdkugel, gute Schöpfung und Heimatplanet oder Spielball verschiedener Interessen?

Video: ©

Der Künstler

Emeka Udemba, 1968 geboren in Enugu (Nigeria), studierte Kunst an der Universität von Lagos, ein Künstler und Aktivist, der im Süden Deutschlands lebt und arbeitet, global unterwegs ist und viele Facetten des kulturellen und sozialen Engagements in Süd und Nord kennt. Von der Biennale in Dakar bis zur Documenta Kassel hat er an Ausstellungen weltweit teilgenommen und zeigt seine Werke auf allen Kontinenten.