Mindestens 160 Tote nach Erdbeben auf Java
Infrastruktur südlich von Jakarta stark beschädigt

Mindestens 160 Tote nach Erdbeben auf Java

Jakarta ‐ Die Zahl der bei einem Erdbeben auf der indonesischen Insel Java ums Leben gekommenen Menschen ist auf über 160 gestiegen. Wie die Behörden am Montagabend mitteilten, wurden mehr als 300 Verletzte gezählt. Tausende hätten ihr Zuhause verloren.

Erstellt: 22.11.2022
Aktualisiert: 22.11.2022
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Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zeigten eingestürzte Häuser und unter Trümmern begrabene Autos. Der Distriktchef der besonders betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, gab an, dass Dutzende Kinder unter den Toten seien.

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Das Beben am Montag hatte nach Behördenangaben eine Stärke von 5,6. Das Epizentrum lag etwa 75 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von 10 Kilometern. Das Beben sei auch in den Großstädten Jakarta, Depok und Süd-Tangeran zu spüren gewesen, hieß es.

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Wie der katholische Nachrichtendienst Ucanews unter Berufung auf den indonesischen Katastrophenschutz berichtet, werden allein in Cianjur unter den Trümmern noch 25 Menschen vermutet.

Besonders tragisch war, so Ucanews, der Einsturz eines Internatsgebäudes in Cianjur, in dem sich zum Zeitpunkt des Bebens viele Kinder und Jugendliche aufgehalten haben sollen. Mehrere von ihnen konnten nur schwer verletzt oder tot geborgen werden.

Nach dem Beben war in der Region zunächst ohne Strom, weshalb die Bergungsarbeiten nach Sonnenuntergang unterbrochen werden mussten. Nach Angaben des Gouverneurs von West Java verbrachten zehntaustende Menschen die Nacht in Zelten zwischen den Trümmern oder in Notunterkünften. Zur Versorgung der Verletzten wurden provisorische Gesundheitszentren unter freiem Himmel eingerichtet.

Zusätzlich erschwert werden die Rettungsarbeiten durch zahlreiche Nachbeben, indonesische Medien berichten von bislang 62 Erdstößen.

Bereits 2009 waren Cianjur und eine Reihe von Nachbarstädten in Westjava durch ein Beben der Stärke 7,1 erschüttert worden. Damals starben mindestens 57 Menschen.

Indonesien liegt im sogenannten Pazifischen Feuerring, einer seismisch hochaktiven Zone, in der mehrere Platten der Erdkruste aufeinandertreffen und immer wieder Beben verursachen. 2004 löste ein Beben der Stärke 9,1 vor der Insel Sumatra im Norden Indonesiens einen Tsunami aus, der 14 Länder betraf und 226.000 Menschen entlang der Küsten des Indischen Ozeans tötete, mehr als die Hälfte davon in Indonesien.

dr/weltkirche.de/KNA