Weltweit fast 60 Millionen Flüchtlinge
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Weltweit fast 60 Millionen Flüchtlinge

Weltbevölkerungsbericht ‐ 59,5 Millionen Menschen waren im Jahr 2014 weltweit auf der Flucht - das ist die höchste Zahl seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Neben diesen alarmierenden Zahlen liefert der heute veröffentlichte UN-Weltbevölkerungsbericht einen weiteren traurigen Rekord.

Erstellt: 03.12.2015
Aktualisiert: 03.12.2015
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Mit 59,5 Millionen waren 2014 weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Das geht aus dem UN-Weltbevölkerungsbericht hervor, dessen deutsche Fassung die Stiftung Weltbevölkerung am Donnerstag in Berlin vorstellte. Demnach hat sich die Zahl der Neuvertriebenen im vergangenen Jahr mit 42.500 Geflüchteten pro Tag gegenüber 2010 vervierfacht. Aktuell leben 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde, davon knapp 6,1 Milliarden in weniger entwickelten Regionen, so der Bericht.

Etwa die Hälfte aller neuen Flüchtlinge stamme aus Syrien, Afghanistan, Somalia und dem Sudan. Jeder Zweite Binnenvertriebene lebt nun in Syrien, Kolumbien, dem Irak und dem Sudan. Im Schnitt kehrten Flüchtlinge nach 20 Jahren zurück in ihre Heimat.

Rund eine Milliarde Menschen lebten laut Bericht im vergangenen Jahr in Konfliktgebieten; das sind etwa 14 Prozent der Weltbevölkerung. In fragilen Staaten und sogenannten Post-Konflikt-Staaten lebten knapp zwei Drittel aller unterernährten Menschen und drei Viertel aller Kinder, die nicht zur Grundschule gehen. Auf diese Länder entfielen 70 Prozent der Säuglingssterblichkeit.

Mädchen und Frauen in Krisensituationen besonders benachteiligt  

Der Weltbevölkerungsbericht stellt in diesem Jahr die Situation von Frauen und Mädchen in Not in den Fokus. „Mädchen und Frauen sind in Krisensituationen besonders benachteiligt, erhalten häufig keine Hilfe und werden leicht Opfer von Gewalt. Bei humanitären Hilfsmaßnahmen müssen sie daher dringend besser geschützt und versorgt werden“, erklärte Bettina Maas, Repräsentantin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in Mosambik. 

Der Bericht empfiehlt unter anderem, den Zugang zu Verhütungsmöglichkeiten und die medizinische Betreuung während der Schwangerschaft und bei der Geburt zu verbessern. Zudem muss die Versorgung von Vergewaltigungsopfern und die Bereitstellung von antiretroviralen Medikamenten zur Behandlung von Aids gewährleistet werden. 

100 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen

Wie der Bericht weiter ausführt, benötigten 2014 etwa 100 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – auch das sei die höchste Zahl seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Rund ein Viertel von ihnen waren Frauen zwischen 15 und 49 Jahren.

Um die Finanzierung der Hilfe sei es schlecht bestellt, so der Weltbevölkerungsbericht. Demnach hatten die Vereinten Nationen im vergangenen Jahr 19,5 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe gefordert, die Geberländer steuerten jedoch nur zwölf Milliarden dazu bei. 60 Prozent der humanitären Hilfe seien in die Katastrophenhilfe, 35 Prozent in Sanierung sowie Wiederaufbau und fünf Prozent in den Katastrophenschutz geflossen.

Die Finanzierungslücke von 7,5 Milliarden US-Dollar führe dazu, dass Millionen Menschen in Not keine oder nur unzureichende Hilfe erhielten. Dies habe oft fatale Folgen für Mädchen und Frauen. „Ich appelliere daher an die Bundesregierung, ihrer internationalen Verantwortung gerecht zu werden, die Mittel für humanitäre Hilfe weiter aufzustocken und weltweit für eine bessere Finanzierung einzutreten“, so Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. (lek/KNA)

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Zwölf Daten aus dem UN-Weltbevölkerungsbericht 2015

Am Donnerstag wurde der UN-Weltbevölkerungsbericht veröffentlicht, dessen deutsche Fassung die Stiftung Weltbevölkerung in Berlin vorstellte. Zwölf Daten aus dem Bericht: Aktuell leben 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde. Davon leben knapp 6,1 Milliarden in weniger entwickelten Regionen. 59,5 Millionen Menschen waren 2014 auf der Flucht; so viele wie seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. 42.500 Menschen wurden im vergangenen Jahr pro Tag vertrieben. Damit hat sich die Zahl der Neuvertriebenen gegenüber 2010 vervierfacht. Nach 20 Jahren kehren Flüchtlinge im Schnitt in ihre Heimat zurück. Eine Milliarde Menschen lebten 2014 in Konfliktgebieten; das sind etwa 14 Prozent der Weltbevölkerung. Zwei Drittel aller unterernährten Menschen lebten in fragilen Staaten und sogenannten Post-Konflikt-Staaten. Drei Viertel aller Kinder, die nicht zur Grundschule gehen, lebten in diesen Staaten. 100 Millionen Menschen benötigten 2014 humanitäre Hilfe - auch das ist die höchste Zahl seit Ende des Zweiten Weltkriegs. 200 Millionen Menschen sind jährlich von Naturkatastrophen betroffen. Etwa 19 Millionen Menschen mussten 2014 deshalb ihr Zuhause verlassen. (KNA)