Renovabis-Kongress über die Rolle der Orden im 21. Jahrhundert
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Renovabis-Kongress über die Rolle der Orden im 21. Jahrhundert

Hilfswerke ‐ Drei Tage lang haben 280 Teilnehmer aus 29 Ländern auf dem Renovabis-Kongress in Freising über Rolle und Zukunft von Ordensgemeinschaften in Osteuropa diskutiert. Rückläufige Berufungen und die zunehmende Säkularisierung machen es den Ordensleuten nicht leicht. Trotzdem schauen sie mit Hoffnung in die Zukunft.

Erstellt: 05.09.2016
Aktualisiert: 05.09.2016
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Auf dem Internationalen Kongress Renovabis hat das Osteuropa-Hilfswerk die Rolle von Ordensgemeinschaften im Osten und Westen Europas gewürdigt. Auf der dreitägigen Veranstaltung in Freising sei eine „reiche Fülle an Realitäten und viele beeindruckende Zeugnisse des Ordenslebens im Osten Europas“ präsentiert worden, so Renovabis-Geschäftsführer Gerhard Albert.

Zugleich stünden die Ordensgemeinschaften angesichts rückläufiger Berufungen und der Säkularisierung in Europa vor großen Herausforderungen. Diese Situation müsse jedoch nicht nur als Krise, sondern auch als Chance betrachtet werden, teilte das Hilfswerk am Freitag zum Abschluss des Kongresses mit.  

Vom 31. August bis 2. September hatten sich rund 280 Kongressteilnehmer aus 29 Ländern mit der Rolle und Bedeutung der Orden in Mittel- und Osteuropa befasst. Dabei kamen Ordensleute aus Albanien, Ungarn, der Ukraine, Kroatien, Tschechien, der Slowakei, Lettland, Weißrussland und Russland zu Wort.

Offen für die Zeichen der Zeit sein

Stanislav Přibyl, designierter Generalsekretär der Tschechischen Bischofskonferenz, erklärte, in einer säkularen Gesellschaft würden Ordensleute eher als Kuriosität statt als Alternative wahrgenommen. „Diese Tatsache hat jedoch auch das Potential, Interesse zu wecken – und zwar nicht mit einem kuriosen und geheimnisvollen Lebensstil, sondern durch ein authentisches Leben“, so der Redemptoristenpater.

Die letzte (und erste) Berufung der Ordensangehörigen sei die prophetische Dimension ihres Lebens, zitierte Přibyl ein Wort von Papst Franziskus, der den Ordensleuten nahelegte: „Ich erwarte, dass ihr die Welt aufweckt, denn das Merkmal, das das geweihte Leben kennzeichnet, ist die Prophetie“. Die Ordensleute sollten „Propheten sein, die Zeugnis geben, wie Jesus auf dieser Erde gelebt hat“.

Wichtig sei, dass die Orden selber offen für die Zeichen der Zeit blieben, mahnte der Ordensmann. Dabei dürften sie nicht davor zurückschrecken, auch neue Wege zu gehen. Zugleich dürften die Ordensleute nicht in Aktionismus verfallen, sondern müssten sich immer wieder auf ihre Berufung und ihr Apostolat besinnen, so Přibyl. Dazu gehöre auch die Besinnung auf die eigene Identität, die Pflege der eigenen Berufung und nicht zuletzt auch des Gemeinschaftslebens.  (lek/Renovabis)

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