
Vatikan erarbeitet Dokument zu Wasser als Menschenrecht
Vatikan ‐ Der Heilige Stuhl arbeitet an einem Dokument über Wasser als Menschenrecht. Das Papier soll im September den Vereinten Nationen vorgestellt werden, damit eine entsprechende Resolution in Gang gebracht wird.
Aktualisiert: 26.07.2017
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Der Heilige Stuhl arbeitet an einem Dokument über Wasser als Menschenrecht. Das Papier soll im September den Vereinten Nationen vorgestellt werden, damit eine entsprechende Resolution in Gang gebracht wird. Das berichtet Radio Vatikan unter Berufung auf Erzbischof Ivan Jurkovic, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf und bei der Welthandelsorganisation.
Der Vatikandiplomat ist beauftragt, die Realisierung der Agenda 2030, der nachhaltigen Entwicklungsziele, zu begleiten. Im Gespräch mit Radio Vatikan beklagt der Erzbischof eine schleppende Umsetzung des Punktes Wasser in der Agenda.
Fast 1.000 Kinder sterben pro Tag an Krankheiten
„Die Zahlen, die die UNO über den verhinderten Zugang zu Wasser gibt, können nicht gleichgültig lassen. Sie sind wirklich dramatisch. Fast 1.000 Kinder pro Tag sterben an Krankheiten, die mit verschmutztem Wasser zu tun haben. 1,8 Milliarden Menschen konsumieren verschmutztes Wasser,“ betont der Erzbischof. Ziel der internationalen Gemeinschaft sei es, diesen Trend zu bremsen und umzukehren.
Seit 2010 gibt es bereits eine Resolution, die das Recht auf Trinkwasser und auf Hygiene als Menschenrecht bezeichnet. Allerdings hätten 70 Mitgliedsstaaten die Resolution nicht gewählt, so Jurkovic. Es habe also noch keine Fortschritte in der Anerkennung und der Festschreibung des Menschenrechts auf Wasser in den internationalen Texten gegeben.
Um die Sache zu beschleunigen, will der Heilige Stuhl nach der Sommerpause am 14. September den Vereinten Nationen in Genf ein Dokument vorstellen, das die Frage nach dem Zugang zu Wasser breit behandelt. Darin geht es um Probleme der Kommerzialisierung von Wasser, Möglichkeiten technischer Kooperationen, die Erfahrung katholischer NGOs und das Thema Umweltmigration, die häufig auch durch mangelnden Zugang zu Wasser ausgelöst wird.
© Radio Vatikan/cze