
Indigene in Kolumbien sehen Papstbesuch als Chance
Kolumbien/Vatikan ‐ Kolumbiens Ureinwohner wollen bei einem Versöhnungsgottesdienst mit Papst Franziskus für die Opfer des jahrzehntelangen Bürgerkriegs auch auf die indigene Geschichte im Land aufmerksam machen.
Aktualisiert: 16.10.2017
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Kolumbiens Ureinwohner wollen bei einem Versöhnungsgottesdienst mit Papst Franziskus für die Opfer des jahrzehntelangen Bürgerkriegs auch auf die indigene Geschichte im Land aufmerksam machen.
Wie der Nationale Indigenenverband ONIC am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte, werden den Papst am Freitag 102 Indigene am Fuß des Atriums in Villavicencio erwarten. Sie symbolisierten die Zahl jener 102 indigenen Völker, die es vor Eintreffen der Europäer in Kolumbien gegeben habe.
Die 102 indigenen Repräsentanten stehen den Angaben zufolge auch für die Opfer, die der bewaffnete Konflikt zwischen Guerilla, Paramilitärs und Armee in den vergangenen Jahrzehnten unter der indigenen Bevölkerung kostete. Rund vier Prozent der 49 Millionen Einwohner Kolumbiens gehören indigenen Ethnien an.
Der Besuch von Papst Franziskus sei eine Gelegenheit, die Lage der indigenen Bevölkerung und „unsere Unterstützung für den Aufbau von Frieden und nachhaltiger Umwelt“ zu verdeutlichen, heißt es in der ONIC-Erklärung. Vielfalt und Reichtum der indigenen Kultur seien der großen Mehrheit der kolumbianischen Gesellschaft unbekannt; die indigene Bevölkerung lebe unter schwierigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen. Franziskus besucht bei seiner fünftägigen Kolumbien-Reise die Hauptstadt Bogota sowie Villavicencio, Medellin und Cartagena.
© KNA