Vatikan plant Amazonas-Synode und Öko-Monitoring

Vatikan plant Amazonas-Synode und Öko-Monitoring

Vatikan ‐ Papst Franziskus plant offenbar weiter eine Amazonas-Synode. Des Weiteren soll mit vatikanischer Beteiligung eine Beobachtungsstelle für die ökologische und soziale Entwicklung des Planeten in Costa Rica entstehen.

Erstellt: 27.09.2017
Aktualisiert: 25.10.2017
Lesedauer: 

Papst Franziskus plant offenbar weiter eine Amazonas-Synode. Wie der Generalsekretär der Ecuadorianischen Bischofskonferenz, Rene Coba Galarza, am Dienstag nach einer Begegnung mit dem Papst in Radio Vatikan sagte, brachte das Kirchenoberhaupt die Idee eines Bischofstreffens für die Region Amazonien erneut zur Sprache. Des Weiteren soll mit vatikanischer Beteiligung eine Beobachtungsstelle für die ökologische und soziale Entwicklung des Planeten in Costa Rica entstehen.

Bereits im Mai hatte Franziskus vor peruanischen Bischöfen einen entsprechenden Vorschlag geäußert. Laut Bischof Coba nannte der Papst als besonderes Anliegen eine christliche Verkündigung in Respekt vor den indigenen Völkern. Es gelte, das Evangelium glaubwürdig zu vermitteln, ohne die Überzeugungen und die Weltsicht der Amazonas-Stämme mit Füßen zu treten, gab Coba die Auffassung des Papstes wieder. Die katholische Kirche müsse diesen Völkern ihre Nähe anbieten und zugleich deren Identität achten.

Die ecuadorianischen Bischöfe arbeiteten bereits an der Vorbereitung der Synode, sagte Coba. Die Kirche engagiere sich vor allem vor dem Hintergrund des Rohstoffabbaus in Amazonien, der in der Region große Schäden anrichte und indigene Völker entwurzele.

Franziskus sei „sehr besorgt“ um die Gebiete der Amazonas-Völker in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien, wie der Vorsitzende der Peruanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Salvador Pineiro Garcia-Calderon, schon im Mai sagte.

Bei seinem Besuch in Kolumbien Anfang September mahnte Franziskus persönlich die Bischöfe des Landes, „die Kirche in Amazonien nicht sich selbst zu überlassen“. Die Biodiversität der Region sei ein Prüfstein für eine materialistische Gesellschaft, ob sie in der Lage sei, das zu bewahren, was sie unentgeltlich empfangen habe, so der Papst.

Mit vatikanischer Beteiligung soll zudem eine Beobachtungsstelle für die ökologische und soziale Entwicklung des Planeten in Costa Rica entstehen. Ziel sei das Sammeln umweltbezogener Daten und die Erstellung eines Entwicklungsindex für die einzelnen Länder der Welt, hieß es am Dienstag bei der Ankündigung des Projekts im Vatikan. Das Institut, das an der Katholischen Universität Costa Rica angesiedelt wird, soll in Anlehnung an die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus „Observatorio Laudato Si“ heißen.

Das 2015 veröffentlichte Lehrschreiben „Laudato si“ liefere auch die Kriterien für das Öko-Ranking, hieß es weiter. Die Eröffnung der Beobachtungsstelle findet im Rahmen einer internationalen Tagung statt, die von der „Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.“ und der Katholischen Universität Costa Rica vom 29. November bis 1. Dezember in der Hauptstadt San Jose veranstaltet wird.

© KNA