Türkische Angriffe in Nordsyrien verletzen Völkerrecht
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Türkische Angriffe in Nordsyrien verletzen Völkerrecht

Deutsche Kommission Justitia et Pax ‐ Die türkische Invasion in Nordsyrien verletzt das Völkerrecht - diese Ansicht teilten Vertreter von rund 30 Justitia-et-Pax-Kommissionen Europas zum Ende ihres Jahrestreffens im irischen Belfast mit.

Erstellt: 14.02.2018
Aktualisiert: 14.02.2018
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Die türkische Invasion in Nordsyrien verletzt das Völkerrecht - davon sind die Vertreter von Justitia et Pax Europa überzeugt. Die Angriffe hätten unvorhersehbare Konsequenzen für die ganze Region und es gebe bereits jetzt viele tote Zivilisten, teilten die Vertreter von rund 30 Justitia-et-Pax-Kommissionen Europas zum Ende ihres Jahrestreffens im irischen Belfast mit.

Neben einem sofortigen Waffenstillstand und einer Flugverbotszone forderten die Vertreter die Einrichtung humanitärer Korridore, den Zugang für internationale Beobachter und eine klare Haltung der Europäischen Union gegenüber der Türkei, die die Angriffe verurteile.

Seit Ausbruch des Krieges 2011 seien in Afrin hunderttausende Flüchtlinge aus ganz Syrien unabhängig von Ethnie oder Religion aufgenommen worden, so die Kommissionen weiter. Afrin sei bislang eine der letzten unbeschadeten Regionen Syriens gewesen.

Die Kommissionen, deren Vorsitzender der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich ist, erinnerten daran, dass Papst Franziskus dem türkischen Präsidenten Erdogan bei seinem Besuch im Vatikan am 5. Feburar einen Friedensengel geschenkt habe. „Dieses ist ein Friedensengel, der den Dämonen des Krieges besiegt und für eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit steht“, hatte der Papst zum türkischen Präsidenten gesagt.

Weitere Themen des Jahrestreffens in Belfast waren der Brexit und die möglichen Auswirkungen einer schärfer bewachten Grenze zwischen Nordirland und Irland. „Eine harte Grenze würde enormen Schaden anrichten“, so die Experten. Sie sähen den Frieden und die Versöhnung in den ehemaligen Bürgerkriegsländern dadurch ernsthaft gefährdet und forderten eine klare Alternativlösung von Seiten der EU-Politik.

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