Jerusalemer Benediktiner wählen neuen Abt
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Jerusalemer Benediktiner wählen neuen Abt

Heiliges Land ‐ Bernhard Maria Alter (71), bislang Eremit in der judäischen Wüste, wird neuer Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Jerusalemer Zionsberg. Damit löst er den Interimsleiter der Abtei, Pater Nikodemus Schnabel, ab.

Erstellt: 20.02.2018
Aktualisiert: 17.01.2023
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Bernhard Maria Alter (71), bislang Eremit in der judäischen Wüste, wird neuer Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Jerusalemer Zionsberg. Die Mönchsgemeinschaft wählte den 1946 in Polen geborenen Priester und Ikonenmaler zum Nachfolger des Iren Gregory Collins, wie der Interimsleiter der Abtei, Pater Nikodemus Schnabel, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag mitteilte. Collins war im Juni 2016 überraschend zurückgetreten.

Der Ostpreuße Alter studierte Theologie in Krakau und Kunst in Russland und wirkte vor seinem Eintritt in die Dormitio mehr als 20 Jahre lang als Pfarrer in Bayern. 1970 legte er in Jerusalem seine Profess ab und wurde 1973 zum Priester geweiht. 2003 zog er als einer von drei Mönchen der Dormitio in den wiedererrichtete Benediktinerkonvent in Hildesheim, das als Studien- und Rückzugsort für die Jerusalemer Mönche dient. Seit 2016 fungiert er auch als Novizenmeister der Dormitio.

Alt-Abt Gregory Collins leitete die Abtei von 2011 bis Juni 2016. In seine Amtszeit fiel unter anderem der verheerende Brandanschlag auf das Dormitio-Priorat Tabgha am See Genezareth im Juni 2015; dabei entstand ein Millionenschaden, zwei Personen erlitten leichte Rauchvergiftungen.

Abtpräses Ansgar Schmidt beauftragte den damaligen Subprior und Abteisprecher Schnabel (39) als Prior-Administrator zum Übergangsverwalter für 18 Monate. Zu der Gemeinschaft gehören nach Abteiangaben derzeit insgesamt 22 Brüder.

Die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Dormitio, die an den Tod Marias erinnert und dem „Deutschen Verein vom Heiligen Land“ gehört, wurde bei ihrer Einweihung 1906 dem Benediktinerorden anvertraut. Von 1948 bis 1967 stand sie im Niemandsland zwischen Israel und Jordanien und war über Jahre verlassen.

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