
Misereor beklagt „Ohnmacht der Völkerfamilie“ in Syrien
Kriege und Konflikte ‐ Das katholische Hilfswerk Misereor beklagt sieben Jahre nach Beginn des Syrienkrieges eine Hilflosigkeit der internationalen Gemeinschaft. „Die Vereinten Nationen und die Europäische Union sehen dem furchtbaren Leiden der Menschen bislang weitgehend hilflos zu.“
Aktualisiert: 09.03.2018
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Das katholische Hilfswerk Misereor beklagt sieben Jahre nach Beginn des Syrienkrieges eine Hilflosigkeit der internationalen Gemeinschaft. „Die Vereinten Nationen und die Europäische Union sehen dem furchtbaren Leiden der Menschen bislang weitgehend hilflos zu. Dieses Bild von Ohnmacht der Völkerfamilie ist unerträglich“, erklärte Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon am Freitag in Aachen.
„Wenn die UN ihrem Mandat gerecht werden und für den Schutz der Zivilbevölkerung endlich etwas ausrichten wollen, dann müssen sie jetzt handeln.“ Aus der Ferne lasse sich der Konflikt nicht lösen.
Misereor appellierte an die Völkergemeinschaft, sich entschlossener für ein Ende der Gewalt einzusetzen. „Alle bisherigen politischen Versuche sind kläglich gescheitert“, so Bröckelmann-Simon. „Wir brauchen dringend wirkungsvolleres Handeln, um den Krieg endlich zu beenden.“ Das Hilfswerk tue mit seinen Partnern alles, um Menschen zu helfen und ihnen Hoffnung zu geben. „Aber Hilfsorganisationen können das Morden nicht beenden, das ist eine politische Aufgabe, der sich die Gemeinschaft aller Nationen stellen muss.“
Misereor kündigte an, die Gesamthilfe in Syrien von bislang rund 5,2 Millionen Euro um zunächst 50.000 Euro für den Flüchtlingsdienst der Jesuiten aufzustocken. Bröckelmann-Simon berichtete von einer fortschreitenden „tiefen Spaltung“ der Gesellschaft, „in der schlimmste Gewalterfahrungen und Misstrauen jegliche Perspektive für ein Miteinander der religiösen, konfessionellen und ethnischen Gruppen untergraben“. So könnten kaum „Perspektiven für wirklichen Frieden, Versöhnung, Sicherheit und Wiederaufbau“ entstehen.
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