
Aachener Friedenspreis geht nach Kolumbien
Friedensarbeit ‐ Die Berliner Aktivistengruppe „Peng!“ und die kolumbianische Organisation „Concern Universal Colombia“ erhalten den Aachener Friedenspreis 2018. Das gab der Verein Aachener Friedenspreis am Dienstag bekannt.
Aktualisiert: 08.05.2018
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Die Berliner Aktivistengruppe „Peng!“ und die kolumbianische Organisation „Concern Universal Colombia“ erhalten den Aachener Friedenspreis 2018. Das gab der Verein Aachener Friedenspreis am Dienstag bekannt. Die Verleihung der mit je 2.000 Euro dotierten Auszeichnung findet traditionell am Antikriegstag am 1. September in Aachen statt.
Im „Peng!“-Kollektiv sind den Angaben nach Künstler, Aktivisten, Handwerker und Wissenschaftler zusammengeschlossen, die regelmäßig mit Satire-Aktionen Ungerechtigkeiten anprangern. Ein klarer Schwerpunkt der Aktionen liege auf dem Thema Frieden, hieß es zur Begründung. So habe „Peng!“ bereits den Rückruf aller „Heckler & Koch“-Waffen in den USA verkündet und den Friedenspreis der Waffenindustrie an einen hochrangigen Rüstungsmanager verliehen. „Überall, wo sich hinter hochglänzenden Fassaden dreckige Geschäfte verstecken und wo es Selbstdarstellungen, beispielsweise von Rüstungskonzernen oder der Bundeswehr geradezurücken gilt, müssen sich große Player vor 'Peng!' in Acht nehmen.“
„Concern Universal Colombia“ erhält den Aachener Friedenspreis „für die praxisbezogene Sozialarbeit und das ganzheitliche Verständnis von Frieden“. Das Projekt in der kolumbianischen Provinz Tolima wurde von der Waliserin Siobhan McGee und dem Kolumbianer Jaime Bernal gemeinsam aufgebaut. Sie hätten den Aufbau von Kinderbetreuung, Seniorenbildung sowie Kleinstbetrieben initiiert. Außerdem bieten sie mit ihren mittlerweile fast 100 Mitarbeitern politsche Bildung zum Thema Menschenrechte sowie Beratung für junge Männer, die zu Militärdienst eingezogen werden sollen. „Trotz widriger Umstände setzt das Projekt mit seiner Arbeit bewusst an der Graswurzel an und lässt Frieden von unten wachsen“, so die Verleiher des Friedenspreises. Das Projekt pflegt seit mehr als 20 Jahren Partnerschaften mit Gruppen aus der Stadt und dem Bistum Aachen.
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