Papst verurteilt Privatisierung von Trinkwasser

Papst verurteilt Privatisierung von Trinkwasser

Papst ‐ Papst Franziskus hat die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser betont. In einer am Samstag im Vatikan veröffentlichten Botschaft verurteilt das Kirchenoberhaupt eine Privatisierung von Trinkwasser.

Erstellt: 03.09.2018
Aktualisiert: 03.09.2018
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Papst Franziskus hat die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser betont. In einer am Samstag im Vatikan veröffentlichten Botschaft verurteilt das Kirchenoberhaupt eine Privatisierung von Trinkwasser und drängt auf stärkeres Engagement zur Gewährung dieses Menschenrechts. Anlass war der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung.

Dabei gehe es nicht nur um „persönliche Taten der Nächstenliebe“, sondern auch um „konkrete Entscheidungen und dauerhaften Einsatz, um allen das vordringliche Gut des Wassers zu gewährleisten“, so der Papst in seiner Erklärung.

Wasser ist das zentrale Thema der Papstbotschaft, in der Franziskus auch den Blick auf Migranten und Flüchtlinge weitet, die über den Seeweg kommen. Er nimmt Politiker in die Pflicht, „die empfindlichsten Fragen unserer Zeit wie die der Migration, des Klimawandels, des allgemeinen Rechts auf die Nutzung der vordringlichen Güter“ verantwortungsvoll und gemeinsam anzugehen.

Die Welt lade eine „schwere soziale Schuld gegenüber den Armen“ auf sich, wenn sie diesen den Zugang zu Wasser und damit zum Überleben verweigere, so der Papst weiter. Er kritisiert zudem deutlich eine zunehmende Plastikflut auf den Meeren: „Auch aufgrund dieses Notstands sind wir gerufen, uns mit aktivem Problembewusstsein zu engagieren. Dabei sollen wir beten, als ob alles von der göttlichen Vorsehung abhinge, und handeln, als würde alles von uns abhängen“, mahnt Franziskus. Die zunehmende Vermüllung der Meere führt er auch auf mangelnde internationale Regeln und Kontrollen zurück.

Das Kirchenoberhaupt warnt zudem vor einem Kampf um die Ressource Wasser. „Beten wir, dass die Wasser nicht Zeichen der Trennung unter den Völkern, sondern der Begegnung für die menschliche Gemeinschaft werden.“ Dabei spielt er auch auf die Migrationsfrage an und bittet um Rettung all derjenigen, „die auf der Suche nach einer besseren Zukunft ihr Leben auf den Meereswogen aufs Spiel setzen“.

Der jeweils am 1. September begangene Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung wurde von Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, 1989 ins Leben gerufen. 2014 schloss sich Papst Franziskus der Initiative auf Einladung des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel an. Franziskus hatte sich in seiner Enzyklika „Laudato si“ 2015 breit den Umweltthemen gewidmet.

© KNA