
Klimavertrag droht zu scheitern
Bangkok ‐ Die internationale Klimakonferenz in Bangkok hat keinen Durchbruch bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens erreicht. Nichtregierungsorganisationen fürchten einen Kollaps des Klimavertrags.
Aktualisiert: 05.10.2022
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Die internationale Klimakonferenz in Bangkok hat keinen Durchbruch bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens erreicht. Als „unausgewogen“ fasste die Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Patricia Espinosa, das Ergebnis der sechstägigen Expertentagung zusammen.
Bei der UNFCCC-Tagung in Bangkok sollten die finanziellen, technischen und juristischen Richtlinien zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens als Entscheidungsgrundlage für die internationale Klimakonferenz im Dezember im polnischen Kattowitz (Katowice) festgelegt werden. „Die Zeit läuft uns davon“, warnte Espinosa.
Als größte Stolpersteine erwiesen sich in Bangkok die Finanzierung und Verwaltung des 100 Milliarden US-Dollar schweren Fonds, aus dem die Anpassung an den Klimawandel für die armen Entwicklungsländer finanziert werden soll. Die USA hätten im Einverständnis mit anderen westlichen Ländern in der Finanzierungsfrage „gemauert“, kritisierten Nichtregierunsorganisationen.
„Die Industrieländer distanzieren sich von ihren Versprechen und verweigern sich klaren Regeln zum Management des Klimafonds“, sagte Harjeet Singh von ActionAid in einer Presseerklärung und warnte: „Wenn sie auf diesen Positionen beharren ... kann der Vertrag kollabieren“. ActionAid kämpft gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit.
Kernstück des Pariser Abkommens ist das Ziel, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf unter zwei Grad Celsius zu drücken. Um das zu erreichen, wurden im Grundsatz eine Reihe von Maßnahmen verabredet, unter denen als eine der wichtigsten die 100-Milliarden-Dollar-Hilfe für die Entwicklungsländer ist.
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