
Kolumbiens Bischöfe: ELN-Guerilla muss Waffen niederlegen
Friedensarbeit ‐ In Kolumbien verlangt die katholische Kirche von der marxistischen Guerillabewegung ELN ein Ende des bewaffneten Kampfes. „Wir fordern unzweifelhafte Demonstrationen ihres Friedenswillens“, erklärte die Kolumbianische Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Vollversammlung.
Aktualisiert: 11.02.2019
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In Kolumbien verlangt die katholische Kirche von der marxistischen Guerillabewegung ELN ein Ende des bewaffneten Kampfes. „Wir fordern unzweifelhafte Demonstrationen ihres Friedenswillens“, erklärte die Kolumbianische Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Vollversammlung.
Zugleich riefen die Bischöfe die ELN auf, ihre „schwerwiegenden Taten“ zu überdenken, die das kolumbianische Volk und das Vertrauen in Frieden so schwer verletzt hätten. Den konservativen Präsidenten Ivan Duque fordern sie auf, alle erdenklichen Kräfte für eine nachhaltige Friedenspolitik aufzubringen.
Die Regierung Duque hatte nach einem schweren Bombenanschlag der ELN auf eine Polizeischule in Bogota mit 22 Toten und mehr als 60 Verletzten die ohnehin ins Stocken geratenen Friedensgespräche in der kubanischen Hauptstadt Havanna mit der ELN ausgesetzt. Von Kuba forderte sie die Auslieferung der ELN-Kommandanten.
Nach Schätzungen der Behörden verfügt die ELN über eine Truppenstärke von 2.500 Männern und Frauen; sie ist überwiegend im Osten Kolumbiens aktiv. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehen rund 7.000 Morde, ebenso viele Entführungen, 3.000 Fälle von Landvertreibung und etwa 1.000 Zwangsrekrutierungen auf das Konto der marxistischen Gruppe. Die ELN wird zudem für schwere Umweltzerstörungen durch über 1.300 Anschläge auf Öl-Pipelines verantwortlich gemacht.
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