Ackermann: Abschreckungstheorie mit Atomwaffen nicht aufgegangen
Bild: © KNA

Ackermann: Abschreckungstheorie mit Atomwaffen nicht aufgegangen

Deutsche Kommission Justitia et Pax ‐ Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich für eine „vorbehaltlose und umfassende Ächtung“ von Atomwaffen ausgesprochen. Die Deutsche Kommission Justitia et Pax, deren Vorsitzender er ist, hoffe, dass dieser von weiteren Staaten unterschrieben und ratifiziert werde.

Erstellt: 29.08.2019
Aktualisiert: 14.02.2023
Lesedauer: 

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich für eine „vorbehaltlose und umfassende Ächtung“ von Atomwaffen ausgesprochen. Die Deutsche Kommission Justitia et Pax, deren Vorsitzender er ist, unterstütze den UN-Atomwaffenverbotsantrag und hoffe, dass dieser von weiteren Staaten unterschrieben und ratifiziert werde.

Dies schreibt der Bischof in einem Gastbeitrag für die in Würzburg erscheinende Wochenzeitung „Die Tagespost“. Seiner Auffassung nach ist die sogenannte Abschreckungstheorie nicht aufgegangen. Sie habe sich durch die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte als Täuschung entpuppt.

Laut Ackermann blieb die Welt zwar bisher von einem Atomkrieg verschont. Aber zu einer umfassenden Abrüstung sei es nicht gekommen. Zugleich sei festzustellen, dass konventionelle Kriege oder andere bewaffnete Konflikte nicht hätten wirksam verhindert werden können. Sie bärgen vielmehr die Gefahr, nuklear zu eskalieren. Es gebe deshalb keine guten Gründe, die den Besitz oder gar den Einsatz von Atomwaffen rechtfertigten.

Mit Sorge sehe er die Krise der internationalen Diplomatie, so Ackermann, die einen vorläufigen Höhepunkt in der Aufkündigung des INF-Vertrags durch Donald Trump und Wladimir Putin gefunden habe. Dies lasse befürchten, dass die Zahl der Atomwaffen weiter zunehmen werde und dass das Risiko für deren Einsatz steige. Auch wenn die Verteidigungsindustrie an der Miniaturisierung von Atomwaffen arbeite und so deren Zielgenauigkeit erhöhen und ihre Wirkkraft begrenzen wolle, sei er skeptisch, sagte der Bischof. Dies sei „reine Augenwischerei“. Die Sprengkraft solcher Nuklearwaffen sei nur wenig geringer als die der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki.

© KNA