Nachtreffen zur Amazonas-Synode in München und Freising
Bistümer ‐ Zum Ausklang der Amazonas-Synode folgten über 400 Gäste der Einladung der Abteilung Weltkirche der Erzdiözese München und Freising und der Katholischen Akademie in Bayern zur Veranstaltung „Amazonas-Synode aus erster Hand“ an diesem Montag.
Aktualisiert: 08.09.2022
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Zum Ausklang der Amazonas-Synode folgten über 400 Gäste der Einladung der Abteilung Weltkirche der Erzdiözese München und Freising und der Katholischen Akademie in Bayern zur Veranstaltung „Amazonas-Synode aus erster Hand“ an diesem Montag. Die Vorführung des preisgekrönten brasilianischen Films „Piripkura. Die Suche nach den Letzten ihres Volkes“ und die anschließende Podiumsdiskussion mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der am Wochenende im Vatikan zu Ende gegangenen Amazonien-Synode zog neben dem klassischen Akademie-Publikum auch viele junge Menschen an.
Das Partnerland der Erzdiözese München und Freising, Ecuador, das zu über 40 Prozent aus amazonischem Gebiet besteht, war mit fünf Bischöfen der amazonischen Vikariate und der indigenen Vertreterin, Gloria Grefa aus der Provinz Napo, auf der Amazonas-Synode in Rom vertreten. Die Abteilung Weltkirche nutzte die Gunst der Stunde und lud sie im Rahmen der Partnerschaft ein, den Rückweg mit einem Zwischenstopp in München zu verbinden. So kam ein interessantes Podium zustande: Neben den Synoden-Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Monseñor Rafael Cob García aus dem Apostolischen Vikariat Puyo, Gloria Grefa und Erzbischof Reinhard Kardinal Marx ergänzten Ruth Elvira Sánchez, Laienmissionarin aus Sucumbíos und Dr. Dieter Richarz, Leiter der Lateinamerika-Abteilung von Misereor die Diskussion.
Inhaltlich ging es um die ökologische, die soziale und die pastorale Dimension der Herausforderungen im Amazonasgebiet und insbesondere in Ecuador – und darum, was das mit uns hier in Deutschland und Bayern zu tun hat. Es wurde deutlich, dass auf allen drei Ebenen Bezüge zu uns und unserem Lebensstil und Handeln bestehen. Ganz im Sinne von Papst Franziskus, der immer wieder unterstreicht: alles hängt mit allem zusammen. Bezüglich der pastoralen Dimension allerdings betonte Kardinal Marx, dass die Amazonas-Synode „nicht für unsere Interessen instrumentalisiert“ werden dürfe und es bei der Synode mehr um die „Rettung der Welt“ gegangen sei als um pastorale Lösungen für die Kirche in Deutschland.
Bischof Adelio Pasqualotto aus dem Apostolischen Vikariat Napo ergriff spontan das Wort und erzählte vom Arbeitsmodus und Geist, der auf der Synode herrschte: auf vier Impulse, die jeweils nur vier Minuten dauern durften, folgten vier Minuten der Stille, des Gebetes und des Reflektierens, was seiner Meinung nach zur geistigen Tiefe beigetragen hat und die Synode zu einer spirituellen Erfahrung von Gemeinschaft und gelebtem und geteiltem Glauben werden ließ.
© Erzbistum München und Freising