Krise in Kamerun: 885.000 Kinder gehen nicht zur Schule

Krise in Kamerun: 885.000 Kinder gehen nicht zur Schule

Bildung ‐ Wegen der anhaltenden Krise im englischsprachigen Teil Kameruns können derzeit mehr als 885.000 Mädchen und Jungen nicht in die Schule gehen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef forderte die Konfliktparteien auf, Kinder besonders zu schützen und ihnen Zugang zu Bildung zu geben.

Erstellt: 05.11.2019
Aktualisiert: 05.11.2019
Lesedauer: 

Wegen der anhaltenden Krise im englischsprachigen Teil Kameruns können derzeit mehr als 885.000 Mädchen und Jungen nicht in die Schule gehen. Das kritisierte am Dienstag das UN-Kinderhilfswerk Unicef in New York. Es forderte die Konfliktparteien auf, Kinder besonders zu schützen und ihnen Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

In den Regionen Nordwest und Südwest, die an Nigeria grenzen, seien seit Schuljahresbeginn 90 Prozent der Grundschulen und 77 Prozent der weiterführenden Schulen immer noch geschlossen, teilte Unicef mit. Eltern hätten Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Um den Staat lahmzulegen, hatten Rebellengruppen die Eltern immer wieder aufgerufen, ihre Kinder zu Hause zu lassen, und andernfalls mit Konsequenzen gedroht. Ohne Ausbildung seien Jungen und Mädchen aber stärker anderen Risiken wie Kinderehe oder der Anwerbung durch Rebellengruppen ausgesetzt, warnt Unicef-Direktorin Henrietta Fore.

In den vergangenen drei Jahren hat sich die Lage im englischsprachigen Teil des Landes, wo sich viele Bewohner von der Zentralregierung in Yaoundé gegenüber den frankophonen Regionen diskriminiert fühlen, immer mehr zugespitzt. Augenzeugen vor Ort sprechen von einem Bürgerkrieg.

© KNA

Bistum Limburg und Kamerun

Das Bistum Limburg pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft zur Diözese Kumbo in Kamerun. In der aktuellen Krise in der anglophonen Region versuchen die deutschen Partner ihre Freunde in Kamerun zu unterstützen.