
Renovabis hilft der Ukraine in Corona-Pandemie mit 50.000 Euro
Solidarität ‐ Mit dem Geld können 100 Ärzte und Krankenschwestern für einen Monat untergebracht und verpflegt werden.
Aktualisiert: 27.04.2020
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Das Osteuropahilfswerk Renovabis unterstützt seine ukrainischen Projektpartner in der Corona-Krise mit einer Soforthilfe von 50.000 Euro. Das gab die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit Mittel- und Osteuropa am Donnerstag in Freising bekannt. Nach den Worten von Hauptgeschäftsführer Christian Hartl ist die Lage in dem Land zuletzt noch unübersichtlicher geworden. Die Menschen litten an den anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten und nun zusätzlich unter Corona.
Wie die meisten ehemals kommunistischen Staaten verfüge die Ukraine über kein gutes Gesundheitssystem, erinnerte Hartl. Auch gebe es keine soziale Abfederung. Die Pandemie drohe das Land in seiner Entwicklung nochmals zurück zu werfen. Deshalb sei finanzielle, aber auch ideelle Solidarität gefordert. Die Ukraine ist Beispielland für die diesjährige Pfingstaktion des Hilfswerks. Diese steht unter dem Motto „Selig, die Frieden stiften“.
Ein Betrag von 10.000 Euro kommt den Angaben zufolge der Patriarchalkurie der Ukrainisch Griechisch-Katholischen Kirche in Kiew zugute. Mit dem Geld können 100 Ärzte und Krankenschwestern für einen Monat untergebracht und verpflegt werden. Dabei geht es um die Belegschaft einer Intensiv- oder Infektionsstation eines Krankenhauses. Die Kräfte seien im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie im Einsatz, hieß es.
Weitere 19.800 Euro erhalte die Erzeparchie Ivano-Frankivsk für eine medizinische Online-Beratung chronisch kranker älterer und bedürftiger Menschen. Im Priesterseminar sei zudem geplant, für zwei Monate 53 Ärzte und Krankenschwestern unterzubringen. 14.800 Euro wiederum dienten in den kommenden zwei Monaten der täglichen Mittagsverpflegung von 120 älteren und bedürftigen Menschen, die wegen der Pandemie ihre Wohnungen nicht verlassen könnten.
Seit dem 17. März verzeichnet Renovabis eigenen Angaben zufolge eine wachsende Nachfrage aus den Partnerländern nach Unterstützung. Bis zum 22. April seien bereits insgesamt 300.000 Euro an Nothilfe zur Verfügung gestellt worden. Da die Pfingstgottesdienste dieses Jahr vermutlich nur im kleinen Rahmen gefeiert werden können, bittet das Hilfswerk um Online-Spenden.
© Text: KNA