Gemeinsam wohnen sie im Kloster der Augustiner-Chorherren, die einen Zusammenschluss mehrerer katholischer Kanonikerorden bilden und nach der Regel des heiligen Augustinus leben. Neben Pater Lukas leben noch zwei weitere Patres dort. Die Praktikanten wohnen in der Dachetage des vierstöckigen Klosters. Jeden Morgen haben sie die Möglichkeit, am Frühgebet der Patres teilzunehmen. Beim gemeinsamen Abendessen, das abwechselnd von den Mitgliedern der Hausgemeinschaft zubereitet wird, kann man den Tag ausklingen lassen. „Es werden auch regelmäßig Spieleabende mit Pater Lukas veranstaltet. Das Leben im Kloster ist sehr sozial. Es ist immer jemand im Haus und man ist nie alleine“, beschreibt Thomas Burghardt seine Eindrücke vom Klosterleben.
Wenn es sonntags dann in den Gottesdienst der Gemeinde geht, ist das für die Praktikanten immer ein ganz besonderes Erlebnis. Neben der Feier der heiligen Messe ist die Kirche auch ein Treffpunkt, um mit anderen, auch vielen jungen Menschen, ins Gespräch zu kommen. „Die katholische Kirche in der St. Paul-Gemeinde ist unglaublich offen und vielfältig. Christen aus vielen verschiedenen Kulturen leben hier gemeinsam ihren Glauben“, sagt der Hildesheimer. Das zeige sich schon daran, dass Gottesdienste auf Norwegisch, Englisch, Polnisch, Tamil, Vietnamesisch, Filipino, Französisch, Spanisch und Litauisch gefeiert würden.
Diese Unterschiede zwischen der katholischen Kirche in Deutschland und in Norwegen zu erfahren, hat Thomas Burghardt unter anderem gereizt, ein „Praktikum im Norden“ zu absolvieren. „Diese Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur und einer anderen Art, seinen Glauben zu leben, haben meinen Zugang zum Glauben und zur Kirche bereichert“, resümiert der Abiturient seine Zeit im norwegischen Bergen.
© Text: Bonifatiuswerk