In den Regionen Nordwest und Südwest, die an Nigeria grenzen, seien seit Schuljahresbeginn 90 Prozent der Grundschulen und 77 Prozent der weiterführenden Schulen immer noch geschlossen, teilte Unicef mit. Eltern hätten Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Um den Staat lahmzulegen, hatten Rebellengruppen die Eltern immer wieder aufgerufen, ihre Kinder zu Hause zu lassen, und andernfalls mit Konsequenzen gedroht. Ohne Ausbildung seien Jungen und Mädchen aber stärker anderen Risiken wie Kinderehe oder der Anwerbung durch Rebellengruppen ausgesetzt, warnt Unicef-Direktorin Henrietta Fore.
In den vergangenen drei Jahren hat sich die Lage im englischsprachigen Teil des Landes, wo sich viele Bewohner von der Zentralregierung in Yaoundé gegenüber den frankophonen Regionen diskriminiert fühlen, immer mehr zugespitzt. Augenzeugen vor Ort sprechen von einem Bürgerkrieg.
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