„Die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz spüren den Druck der Straße“

„Die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz spüren den Druck der Straße“

Klimawandel ‐ Die Teilnehmer der derzeit in Bonn stattfindenden UN-Klimakonferenz spüren den Druck der Straße. Das beobachtet die Studentin Clara von Glasow, die gemeinsam mit der Klimadelegation junger klimapolitisch engagierter Menschen an der Konferenz teilnahm.

Erstellt: 21.06.2019
Aktualisiert: 05.10.2022
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Die Teilnehmer der derzeit in Bonn stattfindenden UN-Klimakonferenz spüren den Druck der Straße. Das beobachtet die Studentin Clara von Glasow, die gemeinsam mit der Klimadelegation junger klimapolitisch engagierter Menschen an der Konferenz teilnimmt. Bei dem Vorbereitungstreffen zum Klimagipfel in Chile werde immer wieder auf die Jugendlichen und die Klimastreiks verwiesen. Auch an diesem Freitag haben wieder Tausende Schüler und Studenten für Klima- und Generationengerechtigkeit gestreikt - nicht zuletzt vor dem Bonner Konferenzgebäude selbst.

Frage: Clara, du bist seit einer Woche hier in Bonn bei der UN-Konferenz zur Vorbereitung des Klimagipfels dabei. Was ist bis jetzt dein Eindruck von den Verhandlungen?

Von Glasow: Ich habe insgesamt das Gefühl, dass durch die Bewegung auf den Straßen das Thema Klimawandel sehr viel höher gehängt wird. Die Verhandlerinnen und Verhandler merken den Druck von den Straßen. Trotzdem habe ich teilweise den Eindruck, dass sie sich im Klein Klein verlieren. Da muss auf jeden Fall noch mehr passieren, damit am Ende gute Outputs herauskommen.

Frage: Heute demonstrieren hier viele junge Menschen für Generationengerechtigkeit. In Aachen kommen zudem Tausende Jugendliche aus vielen Ländern zu FridaysforFuture-Protesten zusammen. Was ist hier die zentrale Forderung?

Von Glasow: Wir wollen, dass alle verstehen, dass es um unsere Zukunft geht und jetzt schnell gehandelt werden muss, weil es sonst keine Zukunft mehr für uns gibt.

Frage: Clara, du bist seit einer Woche hier in Bonn bei der UN-Konferenz zur Vorbereitung des Klimagipfels dabei. Was ist bis jetzt dein Eindruck von den Verhandlungen?

Von Glasow: Ich habe insgesamt das Gefühl, dass durch die Bewegung auf den Straßen das Thema Klimawandel sehr viel höher gehängt wird. Die Verhandlerinnen und Verhandler merken den Druck von den Straßen. Trotzdem habe ich teilweise den Eindruck, dass sie sich im Klein Klein verlieren. Da muss auf jeden Fall noch mehr passieren, damit am Ende gute Outputs herauskommen.

Frage: Heute demonstrieren hier viele junge Menschen für Generationengerechtigkeit. In Aachen kommen zudem Tausende Jugendliche aus vielen Ländern zu Fridays for Future-Protesten zusammen. Was ist hier die zentrale Forderung?

Von Glasow: Wir wollen, dass alle verstehen, dass es um unsere Zukunft geht und jetzt schnell gehandelt werden muss, weil es sonst keine Zukunft mehr für uns gibt.

Frage: Was wäre eine konkrete Forderung, euer Herzenswunsch?

Von Glasow: Für uns wäre es wichtig, dass wir beteiligt werden in den Prozessen. Dass schneller gehandelt wird. Es muss in Gremien eigene Sitze für junge Menschen geben, damit sie über ihre eigene Zukunft entscheiden können. Es sollen nicht ausschließlich alte Menschen über die Zukunft von jungen Generationen entscheiden.

Frage: Mit der Klimadelegation seid ihr immerhin schon bei den Verhandlungen der UN-Konferenz hier in Bonn dabei. Habt ihr das Gefühl, dass ihr hier wahrgenommen werdet?

Von Glasow: Ja. Die Klimadelegation ist ja ein Zusammenschluss junger umweltpolitisch engagierter Menschen, die seit 2012 bei den UN-Verhandlungen dabei sein können und hier die Interessen junger Generationen vertreten. Wir sind also schon länger dabei. Aber durch die Streiks, die bei den Verhandlungen oft erwähnt werden, spricht man auch öfter über die Jugend.

Frage: Haben die Verhandlerinnen und Verhandler verstanden, dass sie an der Jugend nicht mehr vorbeikommen?

Von Glasow: Ich glaube schon, dass sie das verstanden haben. Sie wissen nur noch nicht so genau, wie sie damit umgehen sollen.

Frage: Helft ihr ihnen dabei?

Von Glasow: Wir geben unser Bestes!

Das Interview führte Claudia Zeisel.

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