Demnach sorgte vor allem für Unmut, dass die Forderung ausgerechnet am 7. April, dem offiziellen Gedenktag des Genozids, landesweit in allen Gottesdiensten verlesen wurde. Der Zeitung zufolge entschuldigte sich die Ruandische Bischofskonferenz vergangenen Samstag für den Zeitpunkt des Appells.
Dem Bericht nach zweifelt Ruandas Justizminister, Johnston Busingye, die „moralische Autorität“ der katholischen Kirche für eine solche Forderung an. Statt für eine „Generalbegnadigung“ zu plädieren, so der Politiker, sollte die Kirche zuerst ihre eigene Geschichte und ihre Verbindung zum Genozid-Regime aufarbeiten. Kritik kam auch aus der Gesellschaft: „Es ist unangebracht, diese Forderung ausgerechnet zu einem solchen Zeitpunkt zu erheben“, wird der Politologe Eric Ndushabandi zitiert.