Mehrsprachigkeit ist in vielen Ländern des Kontinents, auf dem nach Einschätzung der US-amerikanischen Harvard-Universität 1.000 bis 2.000 Sprachen gesprochen werden, die Regel. Der „Ethnologue“, eine seit 1951 jährlich erscheinende Publikation über die Sprachen der Welt und deren Zustand, zählt allein für das mehr als 190 Millionen Einwohner große Nigeria 526 Sprachen, sieben davon sind mittlerweile ausgestorben. Im Nachbarland Benin, wo rund 11,3 Millionen Menschen leben, sind es immerhin noch 55. Selbst in Botsuana im südlichen Afrika, das lediglich 2,2 Millionen Einwohner hat, werden 55 verschiedene Sprachen gesprochen. Eine davon ist nach Einschätzung des „Ethnologue“ vom Aussterben bedroht.
Dieser Sprachenvielfalt nimmt sich im nächsten Jahr auch die Unesco an, die 2019 zum Jahr der indigenen Sprachen erklärt. Grund dafür ist, dass Sprache ein Menschenrecht und der Schlüssel zu qualitativ hochwertiger Bildung ist. Sie fördert darüber hinaus kulturelle Identität sowie interkulturellen Dialog. Dennoch ist es um viele Sprachen schlecht bestellt. 2016 gab es zwar noch rund 6.700 Sprachen. Das Ständige Forum für Indigene Angelegenheiten (UNPFII) geht jedoch davon aus, dass 40 Prozent im Verschwinden begriffen sind. Auch darauf soll 2019 aufmerksam gemacht werden.