Insbesondere prangerte Schick Einschränkungen der Religionsfreiheit an. Gut 60 Prozent der Menschen lebten in davon betroffenen Ländern. In 21 Staaten würden Gläubige offen verfolgt. Am stärksten treffe dies Christen. Weit über 100 Millionen von ihnen litten laut Menschenrechtsorganisationen unter systematischer Einschüchterung, Misshandlung und Gewalt. Die Kirche habe die Pflicht, an das Schicksal verfolgter Christen immer wieder zu erinnern. Das Menschenrecht der Religionsfreiheit gelte aber nicht nur für sie.
Darüber hinaus forderte Schick einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen und Wasservorräten sowie den Rechten auf soziale Sicherheit, Bildung und Freiheit des Kulturlebens. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris verkündet.
Misereor: Menschenrechte in fundamentaler Krise
Das Hilfswerk Misereor sprach unterdessen von einer „fundamentalen Krise“ der Menschenrechte. 2017 hätten laut Untersuchungen nur zwei Prozent der Weltbevölkerung in uneingeschränkter gesellschaftlicher Freiheit gelebt, erklärte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Freitag in Aachen. Weltweit zunehmende Tendenzen von Nationalismus und Populismus bedrohten zivilgesellschaftliches und kirchliches Engagement.
So berichteten zahlreiche Misereor-Partnerorganisationen von Beeinträchtigungen, sagte Spiegel. Sie würden als „antinational und entwicklungsfeindlich diffamiert“ und hätten mit willkürlichen Verhaftungen und Einschüchterungsversuchen zu kämpfen. Immer wieder würden auch Menschenrechtler ermordet.
Insbesondere litten arme Menschen, Minderheiten und indigene Bevölkerungsgruppen unter Menschenrechtsverletzungen. Spiegel verwies unter anderem auf die Lage in Brasilien, in mittelamerikanischen Ländern wie Honduras, Guatemala oder El Salvador sowie auf den Philippinen.
© KNA/cze