Ende 2016 hatte sich Kolumbiens Regierung nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Friedensabkommen mit der bis dahin größten Guerilla-Bewegung FARC verständigt. In dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen Staat und Guerilla starben rund 300.000 Menschen; mehr als sieben Millionen wurden zu Binnenflüchtlingen.
Inzwischen hat sich die FARC offiziell entwaffnet und eine eigene politische Partei gegründet. Sie trat bei den Parlamentswahlen vor wenigen Monaten erstmals an, erhielt aber nur wenige Stimmen. Unabhängig vom Ausgang der Wahlen stehen der FARC aber, wie im Friedensvertrag festgelegt, zehn Parlamentssitze zu. Diese Regelung gilt auch für die Wahlen 2022. Die Schaffung einer Wahrheitskommission ist ebenfalls Teil des Friedensabkommens.
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