So sehen es auch die US-Bischöfe. Vor Krieg und Armut zu fliehen, sei ein Menschenrecht, um Familien am Leben zu erhalten. Auch wenn die katholische Soziallehre das Recht auf Privateigentum verteidige, bedeute dies nicht, dass „der Einzelne das Recht habe, Privateigentum ohne Rücksicht auf das Gemeinwohl zu nutzen“.
In einem gemeinsamen Hirtenbrief mexikanischer und amerikanischer Bischöfe steht sogar die Verpflichtung wirtschaftlich reicherer Nationen festgeschrieben, Flüchtlinge aufzunehmen. Doch Trump will nicht nur Tür und Tor für Verfolgte zumachen. Er drohte indirekt sogar damit, seine Soldaten notfalls schießen zu lassen, wenn frustrierte Flüchtlinge Steine werfen – auch wenn er diese Aussage später wieder relativierte.
Den Regierungen der Herkunftsländer der Flüchtlinge droht Trump obendrein mit der Kürzung von Entwicklungshilfe. Dabei haben die USA nach Ansicht vieler Experten mit der Rücksendung von Straftätern und Gangmitgliedern in die Herkunftsländer die Gewalt dort massiv verstärkt. Die Mehrzahl der Flüchtlinge – nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 7.000 – fliehen aus dem sogenannten „Elendsdreieck“ El Salvador, Guatemala und vor allem aus Honduras.