Wie die nicaraguanische Zeitung „La Prensa“ an diesem Montag in ihrer Online-Ausgabe berichtet, ist in der nach dem Treffen veröffentlichten Abschlusserklärung der Bischöfe von dieser Option keine Rede. Versuche von Seiten der Kirche, Gespräche zwischen den Konfliktparteien zu moderieren, waren in den letzten Wochen aufgrund der gewaltsamen Auseinandersetzungen mehrfach unterbrochen und zuletzt ausgesetzt worden.
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte zuletzt betont, für eine friedliche Lösung in Nicaragua brauche es sowohl die Kompromissbereitschaft der Regierung als auch von Seiten Oppositioneller. Papst Franziskus hatte Anfang Juli bekräftigt, er bete für eine friedliche Lösung in dem Land und hatte die Bischöfe Nicaraguas dazu ermutigt, mit den Bemühungen um Vermittlung fortzufahren. Am Wochenende hatte es in ganz Nicaragua weitere Demonstrationen gegeben; auch von Übergriffen auf kirchliche Einrichtungen war die Rede.
Am Montag gingen in Managua sowohl Gegner als auch Befürworter von Präsident Ortega auf die Straße. Die Gemeinschaft amerikanischer Staaten (OAS) hatte vergangene Woche eine Resolution verabschiedet, in der von Verstößen gegen die Menschenrechte durch die Polizei und bewaffnete Regierungsbefürworter in Nicaragua die Rede ist.
Von Anne Preckel (Vatican News)
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