Religiöse Repräsentanten genössen oft hohes Ansehen und Vertrauen. Dies sei ein wertvoller „Schatz des Friedens“, der genutzt, gefördert und ausgebaut werden müsse, betonte Roth. Es sei nicht akzeptabel, wenn Menschen im Namen einer Religion anderen Menschen die Menschlichkeit absprächen oder Gläubige zu Hass, Gewalt und Intoleranz aufgerufen würden. Dann könne und dürfe der Staat nicht neutral bleiben. „Keine Religion darf über unserem Grundgesetz stehen“, so Roth. Für Antisemitismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit gebe es auch unter dem Schutz einer Religion in der Gesellschaft keinen Platz.
Die finnische Unterstaatsministerin Anne Sipiläinen machte deutlich, dass Mediation schon lange ein Ansatz der finnischen Außenpolitik sei. „Ein dauerhafter Friede erfordert eine weite Bandbreite an Akteuren“, sagte sie. Religiöse Akteure wüssten normalerweise gut, was Menschen motiviere. „Anstatt den Staat und die Religionen als inkompatibel darzustellen, sollten wir Möglichkeiten der Kooperation suchen.“
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