Südafrika sehe sich zunehmenden Problemen als Einwanderungsland und einer wachsenden Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt. „Es ist eindrucksvoll, was in diesem Land in den zurückliegenden Jahrzehnten geschaffen worden ist. Jedoch sind die ethnischen und wirtschaftlich-sozialen Trennungen weiterhin eine große Belastung“, so Marx. „Gerade die Kirchenvertreter, mit denen ich gesprochen habe, drängen auf wirksame Reformen, um das Land zu befrieden.“
Der Wahrheits- und Versöhnungsprozess, der nach der Apartheid eingeleitet wurde, ist aus Sicht von Marx eine „große Inspiration“ auch für andere Länder, die Gewalterfahrungen aus Konflikten aufarbeiten mussten. „Auch wenn heute die Defizite dieses Prozesses in Südafrika stärker in den Vordergrund treten und diskutiert werden, so war er doch eine unverzichtbare Voraussetzung für den unblutigen Übergang von der Diktatur einer Bevölkerungsgruppe zur freien Gesellschaft für alle.“