„Wir dürfen nicht akzeptieren, dass junge Frauen und Mädchen sinnlosen, brutalen und gesundheitsschädlichen Eingriffen unterzogen werden, die letztendlich nur Macht- und Geldinteressen dienen“, betonte Huber. Weibliche Genitalverstümmelung sei „ein Geschäftsmodell für Dorfgemeinschaften“, erklärte Missio-Auslandsreferentin Luciana Borgna. Dies sei in einem Schutzprogramm für Mädchen eines Missio-Projektpartners im Norden Tansanias zu beobachten. „Dort gibt es leider mittlerweile sogar Beschneidungstourismus aus Kenia.“
Zugleich suchten auch ehemalige Beschneiderinnen bei der Kirche Zuflucht, so die Expertin. „Sie sind aus dem System ausgebrochen und fürchten den Zorn von Familie und Dorfältesten, die an der Genitalverstümmelung mitverdienen.“ Unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation gibt Missio die Zahl der verstümmelten Frauen mit bis zu 140 Millionen an. Die Tradition sei in knapp 30 Ländern in Afrika, im Nahen Osten sowie Südostasien verwurzelt.
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