Auch die schrecklichen Anschläge von Palmsonntag gegen zwei koptische Kirchen seien noch nicht vergessen und die Menschen trauerten weiter. „Aber unsere Partner wollen, dass die Weltöffentlichkeit nicht nur den Terror registriert, sondern sich mehr für die Rolle der Kirche beim Aufbau einer gerechteren und besseren Zukunft des Landes interessiert“, berichtet Krämer weiter.
Ägyptische Kirche geht an die Ränder der Gesellschaft
Die ägyptische Kirche praktiziere das, was Papst Franziskus mit seinem Appell meine, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. In den schnell wachsenden neuen Vierteln der Großstädte sei die Kirche mit neuen Pfarreien und einem breiten Angebot für Bildungs- und Sozialarbeit präsent, um allen Menschen ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit zu helfen. Die Kirche biete Schulen und Bildungskurse für alle Ägypter an. Sie sei in der Behindertenarbeit tätig und kümmere sich um Menschen in Gefängnissen, gleichgültig ob diese Muslime oder Christen seien.
„Dieses diakonische Zeugnis fördert im Alltag die Wertschätzung der Christen durch die islamische Mehrheitsgesellschaft und trägt langfristig dazu bei, dass Christen als gleichberechtigte Bürger wahrgenommen werden“, so die Hoffnung von Prälat Krämer. Missio Aachen fördert das Engagement der koptisch-katholischen Kirche in Ägypten zurzeit mit 28 Projekten und rund 1,5 Millionen Euro.
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