Lauer Perez: Der Unterschied ist schon sehr groß. Aber man kann einen Weltjugendtag nicht mit einem sportlichen Großereignis vergleichen, bei dem sehr viel Infrastruktur notwendig ist. Das ist bei einem Weltjugendtag ja nicht der Fall. In der Regel ist es ja so, dass die Jugendlichen aus aller Welt in Familien unterkommen – also im Prinzip schon vorhandene Infrastruktur genutzt wird. Insofern sehe ich da nicht die Problematik, wie es sie jetzt beispielsweise in Rio gibt. Außerdem tragen die Bischofskonferenzen aller mittelamerikanischen Länder den Weltjugendtag mit und wollen Panama auch helfen, damit er gelingen kann. Das haben der Erzbischof von Panama-Stadt und der Nuntius von Panama schon gesagt.
Frage: Rein religiös und kirchlich betrachtet ist das Land ja auch ein Schwergewicht mit 86 Prozent Katholiken. Wie ist die katholische Kirche dort aufgestellt?
Lauer Perez: Sie ist eine Kirche, von der man im Prinzip nicht sehr viel hört. Sie macht keine Schlagzeilen. Aber sie ist eine Kirche, die sich tatsächlich auch um die Benachteiligten kümmert. Die Kirche lebt eigentlich das, was Papst Franziskus fordert – besonders auch in der pastoralen Arbeit mit der indigenen Bevölkerung. Da wird schon sehr gute Arbeit geleistet, die auch von Adveniat unterstützt wird.
Frage: Wie sieht diese Unterstützung aus?
Lauer Perez: Es gibt natürlich unsere klassischen Infrastruktur-Projekte: Dass wir beim Bau von Kirchen und Pfarrhäusern helfen, dass wir Fahrzeuge bereitstellen, damit die Priester und Ordensfrauen in die weit gelegenen Gebiete kommen können. Außerdem sind Bildungs- und Pastoral-Projekte mit den Indigenen Schwerpunkte unserer Arbeit. Wir haben speziell zum Thema Weltjugendtag schon Gespräche aufgenommen mit der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge in Deutschland, die die deutsche Delegation vorbereitet. In der Vorbereitungsarbeit für Panama wollen wir unterstützen – genauso wie wir das in Rio auch schon gemacht haben.
Das Gespräch führte Daniel Hauser.
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