Das Geschenk der Kölner Erzdiözese, die in den 60er Jahren finanziell erheblich zu dem Bau beitrug, überbringt Woelki nun nachträglich: eine Reliquie der „Weisen aus dem Morgenland“. Ihre symbolische Aufteilung steht künftig für die Gebetsgemeinschaft der beiden Diözesen. Seit mehr als 100 Jahren hat Köln keine Dreikönigsreliquien mehr vergeben – damals nach Mailand als eine Art symbolischer Entschädigung oder Rückgabe.
Fünf Jahre nach Fukushima
Ein politisches Thema der beiden Erzbischöfe dürfte in diesen Tagen der fünfte Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima (11. März) sein. Erzbischof Okada und seine japanischen Amtsbrüder sind vehemente Befürworter eines japanischen Atomausstiegs. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) räumte Okada jedoch auch ein, dass jeder, der mit dem Atomstrom sorglos umgegangen sei, um sein Leben luxuriöser zu gestalten, eine Mitverantwortung für den Super-GAU trage.
Das Besuchsprogramm Woelkis in Tokio ist gedrängt. Vorgesehen ist unter anderem ein Besuch des mit Kölner Hilfe neu gebauten Karmels in der Stadt Chofu westlich der Millionenmetropole. In der deutschen Auslandsgemeinde St. Michael spendet der Kardinal das Firmsakrament. Für Montag stehen Besuche des nationalen Priesterseminars sowie des Altenpflegeheims der Jesuiten auf dem Zettel; dort leben auch zwei alte Kölner Missionare. Später besichtigt Woelki die Baustelle des neuen „Glaubens- und Evangelisierungszentrums“, mit dem die Erzdiözese Tokio große Hoffnungen verbindet. Am folgenden Tag stehen Besichtigungen buddhistischer Tempelanlagen im Umland auf dem Programm.