Erdbeben in Nepal und Flüchtlinge
Die großen Anlässe, für die gespendet wurde, waren das Erdbeben in Nepal sowie die Flüchtlinge in Europa und Deutschland. Demzufolge stiegen insbesondere die Spenden für humanitäre Hilfe und Katastrophenhilfe stark an. Allein für die Nothilfe gaben die Deutschen 915 Millionen Euro. Auch beim Tierschutz und Sport gab es ein Plus des Spendenvolumens. Weniger Spenden erreichten indes den Umweltschutz und die Kultur- und Denkmalpflege. Rund 37 Prozent der Mehrausgaben für Not- und Katastrophenhilfe gingen zulasten anderer Spendenzwecke.
In einer Sondererhebung fragte die GfK Anfang des Jahres die Haltung gegenüber Flüchtlingen und das Engagement für die Schutzsuchenden ab. „Wir haben die Umfrage direkt nach den Vorfällen von Köln durchgeführt“, sagte Bohrer. Ein Ergebnis ist, dass 47 Prozent der Bundesbürger – insgesamt 31,8 Millionen Menschen – sich für Flüchtlinge engagierten. Dabei gaben 34 Prozent Sachspenden, etwa 8 Prozent spendeten Geld und circa 6 Prozent engagierten sich selbst ehrenamtlich vor Ort.
Zugleich zeige die Befragung auch Sorgen und Skepsis der Bundesbürger, sagte Bohrer. Demnach fürchten 54 Prozent, dass arme Menschen in Deutschland ins Hintertreffen geraten. Die Hälfte empfindet die Kultur und Religion der Flüchtlinge als fremd.
13 Prozent Spenden an katholische Hilfswerke und Einrichtungen
Kirchliche Organisationen wurden laut Bilanz wieder öfter bedacht als im Vorjahr. Rund 13 Prozent der Spenden gingen an katholische Hilfswerke und Einrichtungen (12,5 Prozent im Vorjahreszeitraum) und 16,1 Prozent an evangelische Organisationen (14,8 Prozent im Vorjahreszeitraum). Fast die Hälfte aller Spenden wurde weiterhin von kleineren und nicht-konfessionellen Organisationen eingenommen; knapp 22 Prozent erhielten die großen nicht-konfessionellen Hilfswerke.
Zwar sagt die Hälfte der Befragten, dass sie ohne konkreten Anstoß oder regelmäßig spendet, aber für die andere Hälfte ist es vor allem der persönliche Brief (24,7 Prozent) von Hilfswerken und Organisationen, der zum Spenden bewegt.
Von Anna Mertens (KNA)
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