Zahl der Menschen, die Hunger leiden, zu halbieren, würde Mehranstrengungen erfordern. Zu Beginn der 1990er Jahre hatte die Zahl der Hungernden bei mehr als einer Milliarde gelegen.
Auch beim Ziel der Grundschulbildung für alle ist der Erfolg gefährdet: Im Jahr 2000 besuchten 102 Millionen Kinder keine Grundschule. 2011 sank diese Zahl auf 57 Millionen. Trotzdem befürchten die Vereinten Nationen, ihr Ziel hier nicht zu erreichen. Der Grund dafür ist, dass das Tempo der Alphabetisierung erheblich abgenommen hat.
Ziele zu Kinder- und Müttersterblichkeit verfehlt
Deutlich unter den Zielvorgaben lagen etwa der Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit. Alle fünf Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind – das sind 6,6 Millionen Kinder jedes Jahr. Damit wurde das Millenniumsziel, die Kindersterblichkeit von 12 Millionen im Jahr 1990 um zwei Drittel zu senken, klar verfehlt.
Auch die Zielvorgabe, die Müttersterblichkeit bis 2015 um drei Viertel zu senken, wird aller Voraussicht nach nicht erreicht. Sie hat sich zwar seit 1990 weltweit fast halbiert, doch noch immer sterben jedes Jahr über 500.000 Mädchen und Frauen aufgrund von Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt.
Offen sind Ziele wie der Schuldenerlass oder die Gleichberechtigung von Frauen. Lobend hebt der Bericht auch das Allzeithoch bei den Geldern für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit hervor. Dennoch bleiben die meisten Industrieländer weit hinter der Vorgabe zurück, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in die Entwicklungshilfe zu geben.
Von Christoph Arens (KNA)