In Simbabwe führte die Delegation Gespräche mit Vertretern der dortigen Bischofskonferenz sowie mit Mitarbeitern von Justitia-et-Pax-Gruppen auf nationaler und lokaler Ebene. Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie ein erneutes Aufflackern von Gewalt zwischen Anhängern der ZANU von Präsident Robert Mugabe und den Unterstützern anderer Parteien im Umfeld der in diesem Jahr erwarteten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen verhindert werden könne. Die Simbabwische Bischofskonferenz erklärte, gemeinsam mit anderen Bischöfen der Region Wahlbeobachtungen zu organisieren und selbst auch als Beobachter die Wahlen zu begleiten. „Die regionale Bischofskonferenz IMBISA, die diese Beobachtungen organisiert, setzt damit eine Tradition fort. Seit der ersten freien und fairen Wahl in Südafrika 1994 hat sie die Wahlen in der Region beobachtet“, erklärte Pater Oskar Wermter SJ für IMBISA.
Polarisierung durchdringt Gesellschaft und Kirche
Eine große Herausforderung, so Erzbischof Robert Ndlovu von Harare, liege darin, dass die Polarisierung zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung alle Aspekte der Gesellschaft durchdrungen und auch die Kirche erfasst habe. Erzbischof Schick ermutigte die Kirche, auf dem Weg der Versöhnung fortzuschreiten: „Die Kirche muss die eigene Rolle reflektieren und aktiv Versöhnungsprozesse vorantreiben. Auch in Deutschland haben wir dies lernen müssen.“
Arbeit von Justitia et Pax vor Ort birgt hohe Risiken
Der neu ernannte Koordinator der Nationalen Kommission Justitia et Pax, Arkmore Kori, wies darauf hin, dass die Arbeit von Justitia et Pax in Simbabwe mit hohen Risiken verbunden sei. Es bedürfe konkreter Kompensationen für den Verlust von Einkommen, der eintrete, wenn man insbesondere auf dem Land als Menschenrechtler arbeite; darüber hinaus bedürften viele Menschen psychosozialer Hilfe, weil sie traumatisiert seien. Er betonte die Notwendigkeit, die Kontakte ins Ausland zu pflegen, um die Situation in Simbabwe international wahrnehmbar zu machen.