Cover Jahresbericht Missio München 2022
Jahresbericht 2022: Leichter Rückgang bei Spenden

Missio München steigert Projektförderung

München ‐ Weit über hundert Jahre unterstützt das Internationale Katholische Missionswerk Missio München nun schon Partner in Afrika, Asien und Ozeanien. Nun ist der Jahresbericht 2022 erschienen. Er macht transparent , wofür die finanzielle Unterstützung eingesetzt wird.

Erstellt: 18.07.2023
Aktualisiert: 24.07.2023
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Das Internationale Katholische Missionswerk Missio München hat 2022 einen Spendenrückgang hinnehmen müssen. Auch bei Nachlässen und Schenkungen weist der am Montag in der bayerischen Landeshauptstadt veröffentlichte Jahresbericht einen erheblich geringeren Betrag aus als im Vorjahr. In der Summe sanken die Einnahmen von 28,7 auf 24,8 Millionen Euro. Das Berichtsjahr wurde mit einem negativen Ergebnis von minus 1,7 Millionen Euro abgeschlossen. 2021 hatte noch ein Plus von fast 5,9 Millionen Euro in den Büchern gestanden, der mit einer außergewöhnlich hohen Summe an Nachlässen zusammenhängt.

Dennoch konnte das Hilfswerk dem Bericht zufolge seine Projektförderung in Afrika, Asien und Ozeanien 2022 mit genau 12.898.947,55 Euro um fast eine Dreiviertelmillion Euro steigern. Damit hätten 759 Projekte in 53 Ländern umgesetzt werden können, hieß es.

Hohe Spendensummen trotz gestiegener Lebenshaltungskosten

Mehr als die Hälfte der Summe floss mit knapp 7,59 Millionen Euro an Länder in Afrika, mehr als 3,55 Millionen Euro gingen an Länder in Asien. In Ozeanien erhielt Papua-Neuguinea mit 165.725 Euro die größte Fördersumme. Insgesamt engagierte sich das Hilfswerk in 53 Ländern.

31.721 Spenderinnen und Spender unterstützten die Arbeit des katholischen Hilfswerks. Der durchschnittliche Betrag pro Spende beläuft sich bei Missio auf knapp 127 Euro – das liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 43 Euro. „Damit stehen unsere Spenderinnen und Spender fest an der Seite der Menschen in Krisenländern, die oftmals vergessen werden, weil sie in der täglichen Medienberichterstattung nicht vorkommen. Mich berührt diese Großzügigkeit sehr, die getragen ist vom Gedanken, dass wir eine große Menschheitsfamilie sind.“, sagt Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber. Besonders hebt Huber dabei das schwierige Umfeld hervor: „Trotz der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten auch hier bei uns in Deutschland haben unsere Unterstützer die Menschen in unseren Partnerländern nicht vergessen.“ Dafür sei er sehr dankbar, so der Präsident von Missio München.

Das Spendenniveau sank nur leicht im Vergleich zum Vorjahr von 7,2 auf 6,9 Millionen Euro. Zuwendungen von kirchlichen und staatlichen Institutionen wie dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) oder der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe (KZE) blieben stabil. Nur bei Testamenten und Nachlässen war nach einem ungewöhnlich hohen Ertrag von 8,3 Millionen Euro im Jahr 2021 mit jetzt 2,7 Millionen Euro ein größerer Rückgang zu verzeichnen. Nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI), das ein jährliches Spendensiegel verleiht, lag der sogenannte DZI-Wert für Werbuns- und Verwaltungskosten im Jahr 2022 bei 16,89 Prozent.

Auch Rechenschaftsbericht von „Priester helfen Priestern in der Mission“ vorgelegt

Zugleich legte Missio den Rechenschaftsbericht der Solidaritätsaktion „Priester helfen Priestern in der Mission“ (PRIM) vor. Mit 1.919.573,72 Euro haben Priester aus Deutschland ihre Mitbrüder in Afrika und Asien im vergangenen Jahr unterstützt. 7.383 Priester in 19 Ländern erhielten davon einmalige Unterhaltshilfen.

dr/Misiso München/KNA

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