Menschen hatten in Gotteshaus Schutz gesucht

Völkermordopfer rund um Kirche in Ruanda gefunden

Kigali ‐ In Ruanda sind die Behörden auf ein Massengrab mit mehr als 900 Leichen gestoßen. Dabei handelt es sich laut der ruandischen Zeitung „The New Times“ um Überreste von Völkermordopfern, die rund um eine Kirche im westlichen Bezirk Rusizi bestattet wurden.

Erstellt: 05.05.2023
Aktualisiert: 05.05.2023
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Bei dem Genozid 1994 kamen binnen 100 Tagen mindestens 800.000 Menschen ums Leben.

Die Gräber wurden laut Bericht im Zuge von Bauarbeiten entdeckt. Als das Massaker im April 1994 begann, seien Tausende Tutsis aus ihren Nachbarschaften geflohen, um in der katholischen Kirche von Mibilizi Schutz zu suchen. „Sie kampierten in der und um die Kirche, beteten und flehten Gott um Schutz an“, berichtet das Blatt. Jedoch seien die Verfolgten bereits nach wenigen Tagen der radikalen Hutu-Miliz Interahamwe zum Opfer gefallen. Damit werde das Umland der Kirche zu einem von bislang 53 entdeckten Massengräbern in dem ostafrikanischen Land.

Bei den Getöteten von 1994 handelt es sich größtenteils um Angehörige der Tutsi-Volksgruppe und moderate Hutus. Viele Menschen wurden auch in Gotteshäusern umgebracht, in die sie sich geflüchtet hatten. Sie wurden zum Teil von Priestern oder Ordensleuten an ihre Verfolger ausgeliefert.

KNA

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