Der schwierige Weg zur Geburtsurkunde für Kinder von Eltern ohne Papiere

Wie können Kinder eine Geburtsurkunde bekommen, wenn die Eltern keine Papiere habe? Hilfe in solchen Fällen bietet ein neuer Online-Wegweiser des Deutschen Instituts für Menschenrechte – und das in mehreren Sprachen.

Die Geburtsurkunde sei das zentrale Dokument, das die Existenz eines Menschen belege, erklärte Claudia Kittel, Leiterin der Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention beim Institut, am Sonntag in Berlin: „Trotz der klaren Rechtslage erhalten viele in Deutschland geborene Kinder keine Geburtsurkunde, sondern lediglich einen beglaubigten Registerausdruck.“ Dies betreffe insbesondere Neugeborene von geflüchteten Eltern, die ihre Identität nicht nachweisen könnten.

Nach Artikel 7 der UN-Kinderrechtskonvention ist jedes Kind unverzüglich nach seiner Geburt in ein Register einzutragen. Daraus folgt das Recht auf eine Geburtsurkunde. Das Fehlen von Papieren der Eltern dürfe sich nicht negativ auf den Zugang zum Recht der Kinder auswirken, so Kittel weiter: „Aus Interviews mit betroffenen Eltern wissen wir, dass sie nur wenig über die zuständigen Ämter und Abläufe rund um die Anmeldung einer Geburt wissen. Mit dem Online-Wegweiser für Eltern schließen wir diese Lücke.“

Der Wegweiser ist über Handy und Computer aufrufbar und erläutert anhand von Grafiken, Audios und Texten die einzelnen Stationen auf dem Weg zur Geburtsurkunde. Eltern können in den Sprachen Deutsch, Englisch und Arabisch hören oder lesen, was sie tun müssen, nachdem ihr Kind auf die Welt gekommen ist, oder was es für Möglichkeiten gibt, wenn sie als Eltern keine Personaldokumente besitzen.

Der Wegweiser gehört zur Website recht-auf-geburtsurkunde.de, die über kinder- und menschenrechtliche Vorgaben zur Geburtenregistrierung informiert. Diese Website soll bald auch auf Arabisch aufrufbar sein sowie in einfacher Sprache.

KNA

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