Nach Kritik am Ortega-Regime

Erste Anhörung von inhaftiertem Bischof in Nicaragua

Vor rund fünf Monaten wurde Rodolfo Álvarez, regimekritischer Bischof der nicaraguanischen Diözese Matagalpa, festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Die Anschuldigungen könnten viele Jahre Haft bedeuten.

Erstellt: 11.01.2023
Aktualisiert: 10.01.2023
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In Nicaragua ist laut lokalen Medienberichten für Dienstag die erste Anhörung im Prozess gegen den verhafteten regierungskritischen Bischof Rolando Alvarez angesetzt. Dabei soll die zuständige Richterin entscheiden, ob der katholische Bischof weiterhin in Untersuchungshaft bleibt und das weitere Verfahren öffentlich oder nicht öffentlich geführt wird. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Geistlichen die Verbreitung von Falschnachrichten und Vaterlandsverrat vor.

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Nicaragua erlebt seit Jahren eine schwere innenpolitische Krise. Bei landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung kamen zu Beginn rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder in scharfer Form Menschenrechtsverletzungen der Regierung.

Seit über drei Monaten befindet sich Bischof der Diözese Matagalpa, Rolando Alvarez, in Polizeigewahrsam. Mit ihm wurden auch mindestens elf Priester verhaftet oder unter Hausarrest gestellt, die die Situation im Land immer wieder offen anprangerten.

KNA

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