Philippinischer Bischof: „Hört auf mit dem Morden“
Kalookan ‐ In einer philippinischen Missionsstation wurden in der vergangenen Woche mehrere Menschen von Unbekannten erschossen. Ortsbischof Pablo Virgilio David appellierte, die Gewalt nicht hinzunehmen.
Aktualisiert: 19.10.2022
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Der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz hat die Öffentlichkeit erneut aufgerufen, Gewalt nicht hinzunehmen. „Um Himmels willen, hört auf mit dem Morden!“, sagte Bischof Pablo Virgilio David von Kalookan am Mittwoch laut dem Nachrichtenportal der Bischofskonferenz mit Blick auf jüngste Vorfälle. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Menschlichkeit weiter herabgesetzt wird, indem wir diese Gewalttaten als normal akzeptieren“, betonte David, der derzeit in Bangkok am Plenum der „Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen“ (FABC) teilnimmt.
In der vergangenen Woche waren ein 30-Jähriger, sein 9-jähriger Sohn und ein weiterer Mann in einem Laden in einer der Missionsstationen des Bistums von Unbekannten erschossen worden; die Mutter des 30-Jährigen überlebte den Anschlag mit Verletzungen. Die jüngste Gewalt komme zu den Hunderten Tötungen hinzu, „die bis jetzt ungelöst bleiben und, wie die meisten anderen, nicht untersucht werden“, sagte Bischof David.
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Er ist seit vielen Jahren der entschiedenste kirchliche Kritiker des von Ex-Präsident Rodrigo Duterte erklärten „Kriegs gegen Drogen“. Davids Bistum Kalookan war einer der Hotspots des Drogenkriegs. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mehr als 6.400 angebliche Drogenkriminelle bei Polizeieinsätzen erschossen. Kirchliche und weltliche Menschenrechtler schätzen die Zahl auf 30.000.
Fast keine der Tötungen wurde aufgeklärt und die Täter bleiben in der Regel straflos. Eine Ausnahme war der Mord am 16. August 2017 an Kian delos Santos in Kalookan, der von einer Überwachungskamera aufgezeichnet wurde. Aufgebrachten Bürgern gelang es, das Video zu sichern, bevor die Polizei es verschwinden lassen konnte. Bischof David ließ delos Santos auf dem katholischen Friedhof La Loma bestatten und ihm als Mahnung gegen den Drogenkrieg vor der Kathedrale Sankt Rochus ein Denkmal setzen.
KNA