Versorgung von Aids-Patienten in Afrika und Osteuropa
An HIV oder Aids erkrankte Patienten werden in Afrika besser medizinisch versorgt als in Osteuropa oder Zentralasien. Darauf macht das Missionsärztliche Institut (MI) in Würzburg anlässlich des Weltaidstags am 1. Dezember aufmerksam. Laut Fachreferent Klemens Ochel wird in Osteuropa nur ein Viertel der Betroffenen behandelt, in Afrika seien es dagegen deutlich mehr als die Hälfte aller Patienten.
Aktualisiert: 01.12.2022
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An HIV oder Aids erkrankte Patienten und Patientinnen werden in Afrika besser medizinisch versorgt als in Osteuropa oder Zentralasien. Darauf macht das Missionsärztliche Institut (MI) in Würzburg anlässlich des Weltaidstags am 1. Dezember aufmerksam. Laut Fachreferent Klemens Ochel wird in Osteuropa nur ein Viertel der Betroffenen behandelt, in Afrika seien es dagegen deutlich mehr als die Hälfte aller Erkrankten.
Sorge bereitet den Fachleuten, dass sich die Epidemie in Ländern Osteuropas und Zentralasiens in „alarmierendem Tempo“ ausweite. Diese Entwicklung stehe im Gegensatz dazu, dass sich weltweit die Ausbreitung des HI-Virus stabilisiere oder gar zurückgehe. Das Missionsärztliche Institut verweist auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. Danach lebten derzeit rund 1,7 Millionen Menschen in Osteuropa und Zentralasien mit der Immunschwäche. Das seien mehr als dreieinhalb Mal so viele wie noch 2001.
Ochel kritisierte, dass die Länder in Osteuropa und Zentralasien zu stark auf die Hilfe internationaler Fonds setzten und zu wenig in Programme für gesellschaftliche Randgruppen investierten. Darunter litten besonders Frauen und Kinder. In der Region seien vor allem Konsumierende von Injektionsdrogen und ihre Sexualpartner, Männer mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten, Sexarbeiterinnen und -arbeiter, Gefängnisinsassen oder Migranten und Migrantinnen betroffen.
Diesen Personengruppen fehle häufig der Zugang zu Prävention, Diagnose und Therapie, erläuterte der Fachreferent. Das Recht auf Behandlung werde ihnen vorenthalten, weil staatliche Gesundheits- und Sozialdienste die HIV-Patienten und Patientinnen ausgrenzten. Die bestehenden Angebote seien zudem begrenzt und existierten meist nur dort, wo internationale Partner mit zivilgesellschaftlichen Organisationen oder den Kirchen zusammenarbeiteten.