Erzbischof Schick: Statt Waffen Friedensinstrumente herstellen
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich in die aktuelle Debatte um deutsche Rüstungsexporte eingeschaltet. „Wer Waffenproduktionen fördert, wird für Friedensinitiativen unglaubwürdig“, sagte er am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seit Papst Johannes XXIII. rufe die katholische Kirche dazu auf, Produktion und Handel mit Waffen einzuschränken und nicht auszuweiten, weil sie die Kriegsgefahr vergrößerten. Dies habe sich auch beim Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gezeigt.
Aktualisiert: 14.02.2023
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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich in die aktuelle Debatte um deutsche Rüstungsexporte eingeschaltet. „Wer Waffenproduktionen fördert, wird für Friedensinitiativen unglaubwürdig“, sagte er am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seit Papst Johannes XXIII. rufe die katholische Kirche dazu auf, Produktion und Handel mit Waffen einzuschränken und nicht auszuweiten, weil sie die Kriegsgefahr vergrößerten. Dies habe sich auch beim Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gezeigt.
Durch die Reduzierung der Waffenproduktion müssten keine Arbeitsplätze verloren gehen, sagte Schick, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Weltkirche zuständig ist. Die betroffenen Betriebe müssten vielmehr umgerüstet werden, um „Friedensinstrumente“ herstellen zu können. So fehle es in Afrika an landwirtschaftlichen Geräten und technischen Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte vergangene Woche angekündigt, weniger Rüstungsexporte genehmigen zu wollen. Damit zog er sich vor allem Kritik der Unionsparteien zu, darunter auch von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Seehofer und andere Unionspolitiker, aber auch Gewerkschaftsvertreter wiesen dabei unter anderem auf die 200.000 Arbeitsplätze in der deutschen Rüstungsindustrie hin.