Krakauer Kardinal hofft auf Impulse durch Weltjugendtag
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Krakauer Kardinal hofft auf Impulse durch Weltjugendtag

Renovabis-Kongress ‐ 220.000 Jugendliche haben sich bereits für den Weltjugendtag 2016 in Krakau angemeldet. Was sich der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz von dem christlichen Großereignis in seinem Land verspricht, verriet er auf dem internationalen Renovabis-Kongress, der heute zu Ende ging.

Erstellt: 04.09.2015
Aktualisiert: 04.09.2015
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Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz verspricht sich vom Weltjugendtag 2016 neue Impulse für den christlichen Glauben. Das Treffen in der südpolnischen Stadt solle dazu dienen, „andere Ausdrucksweisen zu suchen, in denen sich die jungen Leute zu Hause fühlen“, sagte er am Freitag in Freising zum Abschluss des 19. Internationalen Kongresses des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis.

Der Weltjugendtag findet Ende Juli kommenden Jahres statt. Bisher liegen bereits 220.000 Anmeldungen vor. Zum Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus rechnen die Organisatoren mit bis zu 2,5 Millionen Teilnehmern.

„Wir möchten mit der Jugend unseren Glauben teilen und sehnen uns zugleich danach, uns bereichern zu lassen vom Enthusiasmus des Glaubens einer jungen Generation von Christen aus der ganzen Welt“, sagte Dziwisz. Mit Blick auf die jungen Leute in Polen sprach der Erzbischof von einer sich verändernden Religiosität. Zwar bezeichneten sich noch immer 71 Prozent von ihnen als gläubig, doch gebe es eine Tendenz, das „Religiosität aufhöre, für die Jugend ein offensichtlicher und selbstverständlicher Wert“ zu sein. Doch wenn die jungen Leute bestimmte Ausdrucks- und Lebensformen der Kirche zurückwiesen, lehnten sie damit noch keineswegs das Evangelium ab.

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Renovabis-Kongress über die Zukunft der Jugend in Osteuropa

Beim Renovabis-Kongress befassten sich Fachleute aus zahlreichen Ländern seit Mittwoch schwerpunktmäßig mit den Jugendlichen im Osten Europas sowie mit ihren Lebens- und Glaubensperspektiven. Zum Abschluss hieß es, die Gesellschaften und Kirchen in den Ländern sollten mehr Raum für junge Leute schaffen. Teilhabe sei eine unabdingbare Voraussetzung, um die Zukunft mitgestalten zu können. „Um selber zu begeistern, müssen junge Leute inspiriert werden und sich inspirieren lassen“, sagte Corinna Liersch von der Generaldirektion Erziehung, Kultur, Jugend und Politik bei der EU-Kommission.

Seitens der Kirchen in Ost und West wurde den Angaben zufolge betont, dass ein authentisches Glaubenszeugnis notwendig sei. Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lisi Maier, unterstrich, dass die Wertebasis von Jugendlichen im Vergleich zu älteren Erwachsenen wohl nicht mehr deckungsgleich sei, sich aber weiter an tradierten Werten orientiere. „Treue etwa hat einen christlichen Ursprung, wird aber – obwohl geschätzt – nicht mehr von ihrem kirchlichen Zusammenhang her wahrgenommen.“

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