Olympia-Kampagne mahnt Menschenrechte in Brasilien an

Olympia-Kampagne mahnt Menschenrechte in Brasilien an

Menschenrechte ‐ Zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro will eine neue Kampagne unter dem Motto „Rio bewegt. Uns.“ den Blick auf die Lebensbedingungen der Menschen in der brasilianischen Metropole lenken. „Gewinner darf es nicht nur in den Stadien geben!“, mahnt das Aktionsbündnis aus Hilfswerken und Verbänden an.

Erstellt: 09.11.2015
Aktualisiert: 09.11.2015
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Zu den Olympischen Spielen im August 2016 in Rio de Janeiro will ein Aktionsbündnis den Blick auf die Lebensbedingungen der Menschen in der brasilianischen Metropole lenken. „Rio bewegt. Uns.“ möchte in Deutschland besonders auf die dortige Menschenrechtssituation aufmerksam machen, wie es bei Vorstellung der Initiative am Montag in Köln hieß.

Die Olympischen Spiele sollten „ein Zeichen für Fairplay senden“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Stephan Jentgens. Die internationale Kampagne mahne an, besonders jungen Menschen in Rio bessere Startchancen zu geben.

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, betonte die gesellschaftliche Bedeutung der Spiele. „Sport kann ein Katalysator sein für Bildungsprozesse. Das, was im Zuge dieser Spiele entsteht, kann durchaus dazu beitragen, Gräben zu überwinden.“ In Brasilien gäbe es soziale Spannungen, „aber wir können im Zuge der olympischen Spiele gemeinsam dazu beitragen, dass sich etwas ändert“, so Vesper.

Jentgens sagte zudem, er habe die Zusage des Olympischen Sportbundes, für die sozialen Verhältnisse in Rio sensibel zu sein. Die gemeinsame Arbeit in der Kampagne sei „kein Missionsfeld“, sondern ein „gemeinsames Anliegen“.

Breites Netzwerk an Trägerorganisationen

Das Aktionsbündnis „Rio bewegt. Uns.“ vereint Sport-, Jugend- und Erwachsenenverbände sowie Träger der Bildungsarbeit und weltkirchliche Akteure. Dazu gehört neben den katholischen Hilfswerken Adveniat und Misereor auch der Deutsche Olympische Sportbund. „Im Bündnis sind auf katholischer Seite rund zwei Millionen Menschen in den angeschlossenen Mitgliedsverbänden organisiert“, berichtete Franz Gulde, Leiter der Bildungsabteilung bei Misereor.

Partner in Brasilien seien die dortige Bischofskonferenz, die Brasilianische Ordenskonferenz und die Erzdiözese Rio de Janeiro. „Wir möchten die Menschen in Deutschland mobilisieren und mit Bildungsarbeit unterstützen. Im Zentrum stehen dabei die fünf Werte Nachhaltigkeit, Leistung, Hoffnung, Fairness und Frieden“, erklärte Gulde. „Wir möchten in Deutschland und Brasilien Menschen finden, die sich für diese Werte stark machen und dadurch die Gesellschaft verändern.“

Am 6. April 2016 findet im „Haus des Sports“ in Hamburg die Auftaktveranstaltung der Kampagne „Rio bewegt. Uns.“ statt. In diesem Rahmen wird der Aktionszeitraum eingeläutet, der bis zum Ende der Paralympics am 18. September 2016 andauern wird. In diesem Zeitraum ruft das Aktionsbündnis verstärkt dazu auf, sich für die Menschen in Rio de Janeiro in Bewegung zu setzen: Bei Solidaritätsläufen, als Wandergruppe, auf dem Fahrrad oder im Rollstuhl. Es gilt, Kilometer zurückzulegen und Geld zu sammeln für nachhaltige Projekte im Großraum Rio de Janeiro. (KNA/Adveniat)

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