Eucharistischer Weltkongress auf den Philippinen beendet
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Eucharistischer Weltkongress auf den Philippinen beendet

Weltkirche ‐ Am Sonntag ist der 51. Eucharistische Weltkongress auf den Philippinen zu Ende gegangen. Mit dabei war auch der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann. Zum Abschluss des Kongresses in der Millionenstadt Cebu zieht er eine positive Bilanz und blickt gleichzeitig mit Sorge auf die Armut in dem südostasiatischen Land.

Erstellt: 01.02.2016
Aktualisiert: 01.02.2016
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Zum Abschluss des 51. Eucharistischen Weltkongresses in Cebu auf den Philippinen hat der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann eine positive Bilanz gezogen. „Wie ich es selten zuvor erlebt habe, war dieser Kongress in der Millionenstadt Cebu auf Straßen und Plätzen die ganze Woche hindurch präsent. Zu den großen öffentlichen Messen sind Hunderttausende Menschen gekommen. Eine eucharistische Prozession wurde von Tausenden Schülern mit Lichtern gesäumt“, berichtete Hofmann.

Der Vorsitzende der Liturgiekommission nahm als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz an dem alle vier Jahre stattfindenden Kongress teil. Der Kongress ging am Sonntag zu Ende und stand unter dem Leitwort „Christus in euch, unsere Hoffnung auf Herrlichkeit“.

In Cebu seien über 150 Kardinäle und Bischöfe und über 15.000 Dauerteilnehmer aus allen Teilen der Welt versammelt gewesen, so Hofmann. „Sie haben gemeinsam gebetet, gesungen und in Vorträgen und Erzählungen aus ihrem Leben versucht, das Geheimnis der Eucharistie tiefer zu ergründen und ihre Bedeutung für das tägliche Leben zu erkennen“, erklärte der Würzburger Bischof.

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Gastfreundschaft und bittere Armut

Besonders beeindruckt zeigte sich Hofmann von der Gastfreundschaft auf den Philippinen. „Gleichzeitig bedrückt mich aber auch die Armut, die ich hier gesehen habe. Schnell wachsende Hochhäuser und glänzende Einkaufspassagen wechseln sich unmittelbar ab mit Vierteln, in denen Menschen am Existenzminimum leben. Die Armut schreit nach Wandel“, betonte Hofmann.

In dieser Realität werde deutlich, dass das, was in der Eucharistie gefeiert werde, immer auch eine soziale Dimension habe. „Die Eucharistie hat Konsequenzen für unser Leben. Es wäre sicher zu viel verlangt, hier eine differenzierte Analyse in Vorträgen eines solchen Kongresses zu erwarten. Er kann nur Anstöße liefern. Das Wesen der Eucharistie und ihr Zusammenhang mit unserem Leben wird hoffentlich weltweit tiefer bedacht werden – auch bei uns in Deutschland, wo wir vielfältige Formen von Zusammenkünften ähnlich wie diese hier kennen“, erklärte der Vorsitzende der Liturgiekommission.

Videobotschaft des Papstes

Zum Abschluss übermittelte Papst Franziskus dem Weltkongress in Cebu seine Segenswünsche und kündigte an, dass der 52. Eucharistische Weltkongress 2020 im ungarischen Budapest stattfinden werde. Nach 1938 ist die ungarische Hauptstadt damit zum zweiten Mal Gastgeber des kirchlichen Großereignisses.

In seiner Botschaft lobte der Papst die philippinische Kirche und ihre Gemeinschaft für ihren „Zusammenhalt“, ihren tiefen Glauben, sowie für ihre Vorbildfunktion als „Missionare der Welt“.

Der Taifun Yolanda habe den Philippinen viel Leid zugefügt, darauf seien aber Solidarität und Güte gefolgt, so Franziskus. „Menschen bauten nicht nur Häuser wieder auf, sondern auch Leben. Die Eucharistie spricht zu uns über diese Kraft, die aus dem Kreuz fließt und uns ständig neues Leben bringt. Es verändert die Herzen. Es ermöglicht uns fürsorglich zu sein, die Armen und die Schwachen zu beschützen, und sensibel zu sein, den Schrei der Not unserer Brüder und Schwestern hören zu können. Es lehrt uns mit Integrität zu handeln. Ungerechtigkeit und Korruption, welche die Wurzeln der Gesellschaft vergiften, zu bekämpfen“, zitierte Radio Vatikan am Sonntag aus dem Redetext des Papstes.

Wie Radio Vatikan am Donnerstag mitteilte, habe der Präsident der Veranstaltung, Erzbischof Jose Palma, eigentlich auf eine Teilnahme des Papstes am Event von Cebu gehofft. „Als wir ihn vor vielen Jahren eingeladen haben, dachten wir, er würde kommen. Doch dann kamen das Erdbeben (2013 Bohol) und der Taifun Yolanda. Viele Katastrophen passierten, und der Papst sagte dann: Ich denke, ich sollte früher die Philippinen besuchen. Das konnten wir dann natürlich verstehen“, so Palma.

Vor einem Jahr hatte Franziskus die Philippinen besucht und war auch in dem 2013 vom Taifun getroffenen Gebiet. (Radio Vatikan/KNA/lek)

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