Papst zum Weltfriedenstag: Für eine Politik ohne Gewalt
Weltfriedenstag ‐ Papst Franziskus will mit dem 50. Weltfriedenstag am 1. Januar 2017 zur Gewaltfreiheit als Mittel der Politik aufrufen. Auch sein Chefdiplomat Pietro Parolin forderte am Wochenende einen Paradigmenwechsel in der internationalen Politik.
Aktualisiert: 29.08.2016
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Papst Franziskus will mit dem kommenden Weltfriedenstag zu Gewaltfreiheit als Mittel der Politik aufrufen. Das Motto des katholischen Gedenktages, der am 1. Januar 2017 begangen wird, lautet „Gewaltfreiheit - Stil einer Politik für den Frieden“, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Zur Begründung hieß es, die immer zahlreicheren Konfliktherde weltweit hätten schwerwiegende soziale Folgen; daher sei jede noch so schwierig scheinende Möglichkeit auszuschöpfen, um Auseinandersetzungen gewaltfrei zu beenden.
Der Weltfriedenstag wird am 1. Januar zum 50. Mal begangen. Zu dem Anlass sendet der Papst traditionell an die Regierungen weltweit eine Botschaft, die auch die diplomatische Linie des Heiligen Stuhls für das neue Jahr aufzeigt.
„Dritter Weltkrieg auf Raten“
Papst Franziskus hatte mit Blick auf Konflikte und soziale Ungerechtigkeit wiederholt von einem „Dritten Weltkrieg auf Raten“ gesprochen. Diesen Ausdruck nimmt auch die Ankündigung des Mottos für den nächsten Weltfriedenstag auf. Gewaltfreiheit müsse als realpolitische Methode zur Konfliktlösung begriffen werden. Wichtig sei, dass immer mehr „nicht das Recht der Stärke, sondern die Stärke des Rechts“ anerkannt werde.
Nach dem Willen des Papstes sollen Verhandlungslösungen und der Vorrang der Diplomatie gestärkt werden. Dazu gehöre auch der „Respekt vor der Kultur und der Identität der Völker“ und der Verzicht auf Überlegenheitsdenken.
Parolin fordert mehr Einsatz für Konfliktprävention
Auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin forderte am Wochenende einen Paradigmenwechsel in der internationalen Politik. Nötig sei ein Wechsel von einer Intervention in akuten Konflikten zu deren Prävention, sagte der Chefdiplomat des Papstes bei einem Vortrag im italienischen Pordenone am Samstagabend. Auch sollten nicht nur die konfliktführenden Parteien im Blick stehen, sondern die Opfer. Diese dürften nicht nur „eine Summe am Ende oder bei Unterbrechung des Waffeneinsatzes“ sein, so Parolin. (lek/KNA)
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