Experten beraten im Vatikan über Kampf gegen Menschenhandel
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Experten beraten im Vatikan über Kampf gegen Menschenhandel

Menschenhandel ‐ In dieser Woche wird die sogenannte Santa Marta Group erneut im Vatikan zusammentreffen und Papst Franziskus über die Fortschritte im Kampf gegen Menschenhandel informieren. Neben Polizeichefs, Bischöfen, Ordensleuten und anderen Engagierten aus aller Welt nimmt auch ein deutscher Bischof an den Beratungen teil.

Erstellt: 25.10.2016
Aktualisiert: 27.07.2022
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In dieser Woche wird die sogenannte Santa Marta Group erneut im Vatikan zusammentreffen und Papst Franziskus über die Fortschritte im Kampf gegen Menschenhandel informieren. Am Mittwoch und Donnerstag beraten Polizeichefs, Bischöfe, Ordensleute und andere sozial Engagierte über Maßnahmen gegen die moderne Form der Sklaverei, wie der Vatikan am Dienstag bekanntgab.

Dabei gehe es auch um eine bessere Zusammenarbeit der vertretenen Organisationen und die Auswertung gelungener Strategien. Der Kampf gegen Menschenhandel gehört zu den wichtigen Themen im Pontifikat von Papst Franziskus.

Im Rahmen der Begegnung soll ein Rundbrief an alle Bischofskonferenzen gesendet werden mit der Aufforderung, einen Bischof als Ansprechpartner für den Kontakt mit Behörden zu benennen. Besondere Aufmerksamkeit werde auch dem Phänomen der Ausbeutung durch die Industrie sowie dem Zeugenschutz gewidmet werden. Außerdem soll ein Leitfaden entwickelt werden, der bei der Identifizierung von Menschenhandel helfen soll.

Erzbischof Heße nimmt an Beratungen der Santa Marta Group teil

Seitens der Deutschen Bischofkonferenz wird der Hamburger Erzbischof Stefan Heße an den Beratungen im Vatikan teilnehmen. Heße wurde bei der Herbst-Vollversammlung der katholischen Bischöfe zum Vorsitzenden der Migrationskommission gewählt. Zudem ist er Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen.

Die Santa Marta Group wurde vor zwei Jahren im Vatikan gegründet, um die Anstrengungen von Polizei, Kirche und Sozialarbeitern im Kampf gegen Menschenhandel zu bündeln und schlagkräftige Strategien gegen diese Form des Verbrechens zu entwickeln. 24 internationale Polizeivertreter hatten sich damals in einem von Papst Franziskus initiierten Pakt verpflichtet, in ihren Ländern Netzwerke gegen den Menschenhandel aufzubauen.

Ihren Namen verdankt die Gruppe dem vatikanischen Gästehaus Santa Marta, wo sie im April 2014 in Anwesenheit von Papst Franziskus gegründet wurde. Seitdem ist die Santa Marta Group bereits mehrfach auf regionaler Ebene sowie in Vollversammlung zusammen getroffen, unter anderem auch bei den Vereinten Nationen. Bereits 2012 war die Bischofskonferenz von England und Wales Vorreiter bei der Schaffung einer Übereinkunft mit der Abteilung für Menschenhandel der Metropolitan Police in London. (lek/KNA/DBK)

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