Hunger und Flüchtlinge

Hunger und Flüchtlinge

Südafrika ‐ Bei einem Besuch bei Missio Aachen hat der südafrikanische Erzbischof Sipuke vor den Folgen von anhaltender Dürre und Korruption in seinem Land gewarnt. 150.000 Menschen an der Ostküste Südafrikas seien von Lebensmittelknappheit betroffen. Zugleich wachse der Druck im Land durch Flüchtlinge aus Nachbarstaaten.

Erstellt: 04.04.2017
Aktualisiert: 27.07.2022
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Bei einem Besuch bei Missio Aachen hat der südafrikanische Erzbischof Sipuke vor den Folgen von anhaltender Dürre und Korruption in seinem Land gewarnt. 150.000 Menschen seien an der Ostküste Südafrikas von Lebensmittelknappheit betroffen. Zugleich wachse der Druck im Land durch Flüchtlinge aus den Nachbarstaaten. Südafrika ist für viele Afrikaner südlich des Äquators ein ähnlich wichtiges Fluchtziel wie Europa für die Menschen nördlich des Äquators.

Nicht nur Ostafrika ist von Dürren betroffen, auch Südafrika leidet zunehmend darunter. Darauf hat der Erzbischof Sithembele Anton Sipuka gegenüber dem Internationalen Katholischen Missionswerk Missio in Aachen hingewiesen. In Zukunft sei zu erwarten, dass es in seinem Heimatland mehr Dürreperioden gebe, so der Erzbischof. In der Region KwaZulu-Natal an der Ostküste Südafrikas seien zur Zeit mehr als 150.000 Menschen von Lebensmittelknappheit betroffen. „Der Regen blieb vielerorts aus, es konnte nichts geerntet werden, dadurch steigen die Lebensmittelpreise, Hunger ist die Folge“, beschrieb Sipuka die Not.

Für Sipuka ist das Folge des Klimawandels, für den die großen Industriestaaten verantwortlich seien. „Die Armen in Afrika haben mit den bitteren Folgen zu kämpfen“, sagte er gegenüber Missio. Hier müsse der Westen mehr Solidarität zeigen.

Flüchtlingsziel Südafrika

Zeitgleich mit der Dürre sei Südafrika mit den Folgen der innerafrikanischen Flüchtlingsbewegungen konfrontiert, so Bischof Sipuka weiter. Rund drei Millionen Menschen seien allein aus Simbabwe eingewandert. Sie erhofften sich eine bessere wirtschaftliche Zukunft. Dabei entstünde ein Konkurrenzkampf zwischen den Flüchtlingen und den Einheimischen, die selbst ums tägliche Überleben kämpften. Mitunter komme es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen.

„Die Spannungen sind nicht Folge von Fremdenfeindlichkeit, sondern Folge von begrenzten Ressourcen und Korruption“, so Bischof Sipuka. In seiner Diözese gebe es bereits Programme, die den Flüchtlingen helfen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. „Unsere Aufgabe als Kirche ist es, Versöhnung zu vermitteln“, so der Erzbischof.

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